Zustände der Seele

Zustände der Seele

aomityetadakṣaramidam sarvam, tasyopavyākhyānam,
bhūtam bhavatbhaviṣyaditi sarvamomkāra eva;
yaccānyat trikālātītam tadapyomkāra eva
(Mandukya Upanishad 1)

Im Vorwort erwänten Klang om is alles - aomityetadakṣara idam sarvam
Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft, (die ganze Beschreibung der materiellen Welten) ist sicherlich der all umfassende Klang "om"- tasyopavyākhyānam bhūtam bhavatbhaviṣyaditi eva sarvam kāra om
Was auch immer verschieden von diesen drei Zeiten ist -yad anya trikālātītam,
das ist auch der Klang "om" - tad api eva omkāra.

sarvam hyeted brahmāyamātmā brahma
so'yamātmā catuṣyāt
(Mandukya Upanishad 2)"

Alles kommt aus der spirituellen Energie - sarvam hyetad brahma
die spirituelle Energie beinhaltet auch die Seelen - brahma ayama atmā
Diese Seelen existieren in vier (Daseinszustände) - so'yamātmā ṣyāt catu."jāgaritasthāno bahihprajñah saptāGga 


ekonavimśatimukhah sthūlabhug vaiśvānarah
prathamah pādah
(Mandukya Upanishad 3)

Der erste Zustand (der Seelen) ist das äußere Bewusstsein - prathama pāda bahi prajña
Der Wachzustand üblich für alle Leute- jāgarita sthāna vaiśvānarah
als Genießer der groben Elementen- sthūlabhug
mit sieben Glieder und neunzehn Münder - saptānga ekonavimśatimukhah

Um es zu klāren dass hinter dem Klang Om sich der Höchste Herr befindet sagt Sri Krishna, wie in Bhagavad-gita 7.8 aufgenommen,

raso 'ham apsu kaunteya prabhāsmi śaśi-sūryayoḥ
praṇavaḥ sarva-vedeṣu śabdaḥ khe pauruṣaḿ nṛṣu

O Sohn Kuntis, Ich bin der Geschmack des Wassers - kaunteya aham rasaḥ apsu
das Licht des Mondes und der Sonne - prabhā śaśi sūryayoḥ
Ich bin der mystische Klang (Om) in allen Veden - asmi praṇavaḥ sarva vedeṣu
Der Klang (die Eigenschaft) des Raumes- śabdaḥ khe
Die Geschicklichkeit in Menschen - pauruṣam nṛṣu.

svapnasthāno'ntah-prajñah saptāGga ekonavimsatimukhah
praviviktabhuk taijaso dvītyah pādah
(Mandukya Upanishad 4)

Die zweite Kategorie (Zustand) ist das innere Bewusstsein- dvītyah pādah antah prajña
in dem feurigen Traumzustand svapnāsthano taijasa
begründet im Genießen - pravivikta bhuk
mit sieben Glieder und neunzehn Münder - saptānga ekonavimśatimukhah 

In diesem Zusammenhang wird in Brihad-Aranyaka Upanishad 4.3.18 gesagt:

tad yathA mahA-matsya ubhe kUle 'nusaJcarati
pUrvaN cAparaJ caivam evAyaM puruSa etAv ubhAv antAv
anusaJcarati svapnAntaJ ca buddhANtaJ ca

So wie ein großer Fisch sich zu beiden Ufern bewegt - tad yatha mahA-matsya anusaJcarati ubhe kUle,
auch die genießende (Seelen), vorher dahinterliegend evAyaM puruSa apara pUrvaN
kommen zu den Grenzen zwischen den beiden - etAv caivam antav ubhAv
wandernd zwischen den Grenzen des Traumes und Wachzustandes- anusaJcarati svapnAntaJ buddhANtaJ.

BRhad-AraNyaka UpaniSad (4.3.9) erklārt, dass die zwei Ufer die materielle und die spirituellen Welten sind.
Unter diesen Umstānden ist mit dem "Fluss" dazwischen, der Ozean der Ursachen gemeint,
wo die Seelen durch den Herrn platziert sind, und zwischen den zwei Arten von Welten wählen.
Diese "freie" Entscheidung der Seelen, wird manche Seelen in den materiellen Welten bringen.
Dies wäre der sogenannte "Ur-Fall", oder der Same aller zukünftigen Sünden,
denn somit hat man sich entschieden den "Genießer" zu spielen und nicht den (direkten) Diener (des Herrn), welcher in sich ein höherer Genuss ist.

tasya vA etasya puruSasya dve eva sthAne /
bhavata idaN ca paraloka-sthAnaN ca
sandhyaM tRtIyaM svapna-sthAnaM /
tasmin sandhye sthAne tiSThan ete ubhe
sthAne pazyatIdaN ca paraloka-sthAnaN ca (BRhad-AraNyaka UpaniSad (4.3.9)

Es gibt sicherlich zwei Stellen welche die genießenden (Seelen) erreichen - dwe eva sthAne etasya puruSasya bhavata
Diese (materielle Welt) und die höchste (spirituelle) Ort - idaN ca paraloka-sthAnaN.
Es gibt eine dritte Position, welche eine Traumstelle ist - tRtIyaM svapna-sthAna,
die Verbindungsstelle (zwischen den beiden) - sandhyaM.
An diesem Verbindungsort residierend - tasmin sandhye sthAne tiSThan
Sehen (die Seelen) beide (Welten) - ete pazyati ubhe
Diese (materielle Welt) und den höchsten (spirituellen) Aufenthaltsort- idan paraloka-sthAnaN.

Also die Iskcon - Prabupada Idee, dass die Seelen aus der spirituellen Welt in der materiellen Welt fallen würden, ist falsch.

In dem 5en Verse von Mandukya Upanishad wird den Zustand des ununterbrochenen Bewusstsein beschrieben:

yatra supto na kaJcana kāmam kāmayate
na kaJcana svapnam paśyati tat sushuptam
sushuptasthāna ekībhūtah prajñān-ghana evānandamayo
hyānandabhuk cetomukhah prājñas-tritīyah pāda
h (Mandukya Upanishad 5)

Die dritte Kategorie (Zustand) des Bewusstseins - prājñas tritīyah pādah
ist das ununterbrochene Bewusstsein Zustand des Schlafens - prajñāna-ghana yatra supto
ohne Sehnsucht, (ohne) golden-glänzenden Wünsche - na kāmayate kaJcana kāmam
man sieht keine golden-glänzenden Träume - na paśyati kaJcana svapnam
das ist der Tiefschlaf-zustand) - tat sushuptam.
Im Tiefschlaf situiert in einem Wesen (mit dem Herrn) - sushhuptasthāna ekibhūtah
aus umfassender Ekstase, man ist ekstatisch - evanandamayo hyānandabhuk
und man befriedigt den Mund des Bewusstsein - cetomukhah.

Manche Interpretationen dieses Verses besagen, dass man In Tiefschlaf wandert in dem Körper des Höchsten Herrn und somit wird man eins mit dem Herrn - ekibhūtah und genießt eine ekstatische Zustand -ananda. 

Auf jeden Fall sicher ist es, dass die Seelen welche Befreiung nicht erlangt haben, und sich nicht qualifiziert haben eine direkte Beziehung mit dem Höchsten Herrn in der spirituellen Welt zu haben, bei der Zerstörung der materiellen Welten in dem Körper des Herrn eintauchen und warten da in diesem dritten Zustand des ununterbrochenen Bewusstsein - prajñāna-ghana, bis zum nächsten Schöpfung. 

Bei der nächsten Schöpfung werden diese Seelen in den materiellen Welten versetzt, aber sind vorbelastet mit den Wünschen und Reaktionen, die in der vorherigen Schöpfung unverbraucht blieben. 

Eine Erklärung zu diesem Vers kann man in Bhagavat Puran 7.9.32 finden als der berühmte Gottgeweihter Prahlad zu dem Höchsten Herrn Nrisimha -deva sprach,

nyasyedam ātmani jagad vilayāmbu-madhye
śeṣetmanā nija-sukhānubhavo nirīhaḥ
yogena mīlitadṛgātmanipīta-nidras
turye sthito na tu tamo na guṇāḿś ca yuńkṣe

(O, Herr) Mit halb geschlossenen Augen, in Dir Selbst versunken - mīlitadṛg ātmanipīta
situiert in dem transzendentalen Schlafzustand (wie ein Wachschlaf)-yoga nidra turye sthito
aber nicht in der Dunkelheit der materiellen Erscheinungsweisen - na tu tamo guṇā
verbandst du die (Flüssigkeit der) Zerstörung mit den schlaffenden untätigen Seele in Dir - yuńkṣe śeṣetmanā ātmani nija nirīha
(welche) die Glückseligkeit (der Ekstase) erfahren hatten - sukhānubhavo
indem du sie in der Mitte (der Wasser) der Zerstörung (und Schöpfung) (der Ozean der Ursachen) der Universen hineingeworfen hast - vilayāmbu-madhye jagad nyasyedam

Der sechste Vers ist eine Erklärung zu dem vorherigen Vers:

eśa sarveśvara eśa sarvajña esho'ntaryāmyeśa
yonih sarvasya prabhavāpyayau hi bhūtānaM
(Mandukya Upanishad 6)

Dies ist der Herr, der All- Kontrollierende dies ist der Herr der Allwissende - esha sarveśvara eshha sarvajña
Dies ist der Herr, der innewohnende Kontrollierende (die Überseele) - esho'ntaryāmyesha
die Quelle alles (existierende), der Anfang und das Ende aller Lebewesen - yonih sarvasya prabhavāpyayau hi bhūtānaM.

Es ist eine Erklārung des vorherigen Verses, wo das ununterbrochene Bewusstsein der Lebewesen dargestellt wurde als sie in dem Körper des Höchsten Herrn, nach der universellen Vernichtung eingehen und "ein Wesen" mit dem Herrn werden, und bevor sie direkt in den materiellen Welten, aufgrund ihren vorherigen Tätigkeiten und unerfüllten Wünsche verpflanzt werden. 

Nur die reinen Seelen werden in den Zwischenwelten (der Ozean der Ursachen) verpflanzt, und dementsprechend haben die Wahl zwischen den materiellen und den spirituellen Welten

Der 7 Vers von Madhukya Upanishad beschreibt den 4en Zustand:

yah nāntah-prajñam, na bahiprajñam, no'bhayatah-prajñam na
prajñānaghanam, na prajñaM, nāprajñaM
adriṣhtamavyavahāryam agrahyamalakṣanam-acintyam
avyapadeśyam-ekātmapratyayasāram prapaJcopaśam
śāntam, śivam-advaitam caturtham
manyante sa ātmā sa vijñe

Der vierte (Zustand) ist die Seele (in sich selbst) bekannt - caturtham sa ātmā manyante
Sie sollte verwirklicht - sa vijñe.
weder das innerliche Bewusstsein, noch das äußerliche Bewusstsein - nāntah-prajñam na bahiprajñam
weder furchtloses Bewusstsein, noch ununterbrochenes Bewusstsein - no'bhayatah-prajñam na prajñanaghanam
weder Bewusstsein, noch nicht- Bewusstsein - na prajñam, na-aprajñam
(Die Seele ist) unsichtbar, unbeschreiblich, jenseits direkter - Wahrnehmung, ohne (materielle) Eigenschaften, unvorstellbar - adriṣhtam avyavahāryam agrahyam alakshanam acintyam
undefinierbar, dessen Essenz die Seele selbst allein ist - avyapadeśyam eka atma pratyaya sāram
das Ende der materiellen Existenz, - prapañca upaśam
friedvoll, glückselig, non-dual - śāntam, śivam-advaitam.

Dieser vierte Zustand soll verwirklicht werden, und nicht die anderen drei.
In diesem Zusammenhang sagt Shuka Gosvami, wie in Bhagavat Puran 2.10.6 aufgenommen:

nirodho 'syānuśayanam ātmanaḥ saha śaktibhiḥ
muktir hitvānyathā rūpaḿ sva-rūpeṇa vyavasthitiḥ

Nach der (zyklischen) Vernichtung (der materiellen Welten) hingelegt - asyānuśayanam nirodha
sind die Seelen mit der (materiellen) Energie befreit -ātmanaḥsahaśaktibhiḥ muktir.
Sich seine andere Form entledigen - -hitva anyathā rūpaḿ
befindet sich (die Seele) in seine eigenen (spirituellen) Form -vyavasthitiḥ sva-rūpeṇa 

Diese eigene spirituelle Form sollte verwirklicht werden, und dies entspricht der vierten Zustand des Bewusstseins.

In dem dritten Zustand - prajñāna-ghana - taucht die Seele in dem Körper des Herrn ein ohne Befreiung zu erlangen, und nur im vierten Zustand erreicht Befreiung und dazu noch seine eigene spirituelle Form -sva-rūpeṇa

Im nāchsten Vers (8) wird erklārt was ist der Unterschied zwischen dem mystischen Klang "om" und seine Bestandteile ("a", "u" und "m") in Beziehung zu der vier Zuständen des Bewusstseins. OM ist das volle Ausmaß, welches das volle Bewusstsein der Verwirklichung als Seele beschreibt,
wenn man seine eigene spirituelle Form - sva-rupa verwirklicht hat,
wohingegen die zerlegte Form des "om" Klanges in seine Bestandteile ("a", "u" und "m") die andere 3 Zustände des Bewusstseins beschreiben, wie in den nāchsten Versen 9-11 erklärt wird.

Mandukya Upanishad 8
so'yamātmā-adhyakṣaram-omkāro'dhimātram pādā mātrā,
mātrāsca pādā akāra ukāro makāra iti

Diese Seele jenseits der Alphabet-Klänge - sah atmā yama adhy akṣaram
Ist der mystische Klang "OM" jenseits aller Ellementen - om-kāra adhi mātram
Das volle Ausmaß aller Zuständen - pādā mātrā
Und dieses volle Ausmaß manifestiert sich auch so - mātrāsca pādā iti
Der Klang "a", der Klang "u" und der Klang "m" ("aum") - a-kāra u-kāro ma-kāra

Vers 9
jāgaritasthāno vaiśvānaro'kārah prathamā
mātrā''pterādima tvādvāpnoti ha vai
sarvān kāmānādizca bhavati ya evam veda

Das erste Element (Zustand der Seele) in der materiellen Welt - ha āpterādima mātrā
Der Wachzustand üblich für alle Leute - jāgaritasthāno vaiśvānara
ist der erste Klang "a" - a-kārah prathamā
Wodurch man den Dualität- Zustand erreicht  - āpnoti vai tvādva
Und man verwirklicht alle urweltlichen Wünsche - kāmānādisca bhavati ya
Das ist Wissen - evam veda

Verse 10

svapnasthānastaijasa ukāro dvitīya
mātrotkarṣādubhayatvādvotkarṣati ha vai
jñana-santatim, samānasca bhavat
nāsyābrahmavit kule bhavati ya evam veda

Der zweite Klang "u" ist der feurige Traumzustand - u-kāro dvitīya svapnasthānastaijasa
Von einer höheren Qualität - -mātrotkarṣā
Bezieht sich auf beide und ist auch der Platz von beiden: spirituelles Wissen und Frieden - ad ubhaya tva dva jñana-santatim
Aufsteigend zu dem Zustand des Gleichmutes - utkarṣati bhavat samānas ca
(Auf dieser Bewusstseinsebene) wird man nicht mehr in der Klasse derjenigen welche die Spiritualitāt nicht kennen, geboren - na bhavati asya abrahmavit kule
Das ist Wissen - evam veda

Verse 11

suṣuptasthānah prājño makārastṛtīya mātrā
miterapīter vā, minoti ha vā idam
sarvam-apītisca bhavati, ya evam veda.

Der dritte Klang "m" ist das Bewusstsein des Tiefschlafes - tṛtīya ma-kāras prājña suṣupta sthānah
Wie der Zustand eines Fisches in das Wasser (des Ozeans der Ursachen) - mātrā mina uti ha
Weder darin eingetaucht, noch in dieser Welt (es bleibt nur im Körper des Herrn zu sein) - apita va vā idam
Und eben so (aus dem Körper des Herrn) kommt alles ins Dasein - apī iti sarvam bhavati
Das ist Wissen - evam veda

Verse 12

amātrascaturtho'vyavahāryah prapañcopaśamah sivo'dvaita
evamomkāra ātmaiva, samviśatyātmanātmanam ya evam
veda, ya evam veda.

Der vierte Zustand ist lautlos und bewegungslos - caturtha amātras vyavahārya
Herrlich, non dual, das Ende des sich materiell manifestierend - siva advaita prapañca upaśamah
Also der Klang "om" ist wirklich die Seele - evam om-kāra eva ātma
Zusammen mit dem Herrn, die Seele aller Seelen - sam ya iśa atmanātmanam
Das ist wirklich Wissen, das ist wirklich Wissen - ya evam veda, ya evam veda

Also es gibt ein Zusammenhang zwischen der Aussprache / Wahrnehmung eines Klanges und dem Bewusstsein des Sprechers / Zuhörers.

Eine selbstverwirklichte Persönlichkeit, ein reiner Gottgeweihter des Herrn, wenn er sich in seiner Reinheit besinnt, und von der Welt nicht "berührt" wird, als sie den Heiligen Namen Gottes ausspricht, offenbart sich der Herr dem Gottgeweihten in der Form die in jenem Namen enthalten ist. Das Bewusstsein ist auf der Ebene der Seele, und der Klang ist auf der Para Ebene.

Wenn man so den Hare Krishna Mantra chantet, offenbart sich der Herr als Krishna. Je tiefer die Beziehung mit dem Herrn wird, desto mehr Teile seiner Spiele offenbart werden ; am Anfang sieht man von außen, und später ist man mitten drin.
Auf diese Ebene ist eine Wiedergeburt (in der materiellen Welt) ausgeschlossen

Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s