Die Ursache der Gier nach Kṛṣṇa rasa
Die Ursache der Gier nach Kṛṣṇa rasa
Woher kommt diese spirituelle Gier nach Kṛṣṇa rasa? Rūpa Bābājī fasst dies in Bhakti-rasāmṛta-sindhu 1.2.292 zusammen:
tat-tad-bhāvādi-mādhurye śrute
dhīr yad apekṣate |
nātra śāstraṁ na yuktiṁ ca tal
lobhotpatti-lakṣaṇam || BRS 1.2.292.
"Die Erscheinung dieser Gier
wird sichtbar, wenn die Intelligenz
von den Regeln der Schriften
und der Logik nicht abhängt,
nachdem sie bis zu einem gewissen
Grad die Süße der Liebe der Vraja-vāsīs
durch den Prozess des Hörens von
den Schriften verwirklicht haben".
Wenn man durch das Hören des Bhāgavata
Purāṇas oder anderer Bücher über den Spielen Kṛṣṇas, die von der
Spirituellen Liebe durchdrungenen Geweihten geschrieben wurden, die Erkenntnis
gewonnen hat, dass alle Sinne Kṛṣṇas von
den Gefühlen, der Schönheit und
den Qualitäten der Bewohner von Vraja erfreut sind, entsteht
- eine Haltung, die den Schriften oder Argumenten gegenüber gleichgültig ist
- und ein Symptom für die Entwicklung von Eifer oder Gier (lobha) um die Schönheit und die Qualitäten der Bewohner von Vraja zu erreichen.
Diese Haltung ist, genauer gesagt, das angeborene Verlangen nach der Süße dieser verschiedenen Stimmungen: "Möge ich auch die gleichen Arten von Gefühlen und Qualitäten haben".
Auch wenn die Anziehung auf die Stimmung der Bewohner Vrindavans so natürlich ist, entwickeln nicht alle Personen sie sofort, wenn sie zum ersten Mal davon hören. Die Caitanya-caritāmṛta sagt:
hā śuni lubdha hay kono bhāgyavān. CC 2.22.87.
"Eine seltene von Glück begünstige Seele entwickelt Gier, wenn sie die Herrlichkeiten der Bewohner Vrindavans hört."
Man braucht die Gnade eines Geweihten, der selbst mit dieser geistige Haltung ausgestattet ist, und der Kandidat muss von sich aus bestimmte Qualitäten besitzen - eine gewisse Klarheit oder Klarheit des Geistes - bevor eine solche Gier auftreten kann. Deshalb heißt es in Rūpas Bhakti-rasāmṛta-sindhu (1.2.309), dass es kṛpaika-labhyā ist, "nur durch Barmherzigkeit verfügbar".
In der Bhakti-sandarbha 310 ("Abhandlung über Hingabe") beschreibt Śrī Jīva die Entwicklung der Gier auf folgende Weise:
tādṛśa-rāga-sudhākara-karābhāsa-samullasita-hṛdaya-sphaṭika-maṇe
sādhakasya tat-paripāṭīñv api
rucir jāyate.
Ein Geweihter, dessen Herz so klar (rein) wie ein Kristall ist, wird feststellen, dass wenn die Strahlen der mondähnlichen Hingabe der Bewohner von Vraja auf ihn fallen, es aufleuchtet und dieses Leuchten selbst annimmt, d.h. Eifer manifestiert sich in seinem Herzen.
Dann entsteht in dem Praktizierenden eine Neugier auf den Umgang oder die Gefühle oder Leidenschaften der ewig vollkommenen Bewohner von Vraja. Mit anderen Worten, es entsteht der Wunsch, mehr über die Muster ihrer Gefühle zu erfahren, und er entwickelt einen Geschmack oder Hunger nach diesen Mustern.