Johannes offensichtliche Unstimmigkeiten

Johannes offensichtliche Unstimmigkeiten

 Dieses Evangelium wurde in einem deutlich späteren Abstand verfasst und schon zu Beginn mehrfach überarbeitet. Etwas, das zum Beispiel in der Unordnung der Kapitel 14 und 15 sichtbar wird: Nachdem Jesus im Kapitel 14 über sich und seine Mission zu den Jüngern gesprochen hatte, endet dieses Kapitel mit dem Vers 31:
"Aber auf dass die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe und ich es also tu, wie mein Vater geboten hatte: "Stehet auf und lasset uns von hinnen gehen."

Im nun folgenden Kapitel 15 wird nicht gesagt was passiert ist, nachdem sie aufgestanden sind, sondern wird der Monolog mit seinen Jüngern weiter fortgesetzt. 
Erst im Kapitel 18[1] bricht Jesus dann mit seinen Jüngern auf:
"Da Jesus solches geredet hatte, ging Jesus mit seinen Jüngern über den Bach Kidron ..."
Der Vers 14[31] würde eigentlich nur einen Sinn ergeben, wenn er unmittelbar vor 18[1] stünde. 
Es gibt dazu also die berechtigte Vermutung, dass drei Kapitel neu dazu gekommen sind (15 bis 17), oder neu gemischt.

Auch die Geschichte um die Ehebrecherin wurde erst im 5. Jahrhundert eingefügt. Etwas, das sich auch im Codex Sinaiticus eindeutig nachweisen lässt. Dort endet das Kapitel mit dem Vers 7[52], dem sich dann unmittelbar der Vers 8[12] anschließt.

Zudem wurde das ganze Kapitel 21 nachträglich angefügt, aber noch vor dem 3. Jahrhundert. Etwas, das mit dem deutlich anderen Sprachstil gegenüber dem restlichen Text begründet wird. 

Was der Schilderung eines Zeitzeugen zu diesem Evangelisten widerspricht, sind die Szenen am Kreuz. Es ist nämlich so, dass den Angehörigen die Anwesenheit bei einer Kreuzigung nicht gestattet war. Deshalb steht in den drei anderen Evangelien übereinstimmend, dass die Frauen aus der Ferne zusahen. Es ist also kaum vorstellbar, dass sich einer der engsten Jünger in die mittelbare Nähe der Richtstätte aufgehalten haben könnte:

Seitens Pilatus dürfte es keine Protokolle gegeben haben, denn er hätte Jesus nicht nach der regulären römischen Prozessordnung verurteilt. Pilatus war als Präfekt einer Provinz berechtigt und verpflichtet, zur Wahrung des Friedens mittelbar nach der sogenannten "coercitio extra ordimen" (Kürzung außerhalb der Ordnung) zu handeln. Das wird schon damit deutlich, dass Pilatus selbst ohne einen römischen Richter und Consilium Jesus befragte und verurteilt hätte.

Was die jüdischen Quellen angeht, es dürfte auch eher der Wunsch, ein Vater des Gedankens sein.


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