45-54 Der Hemanta Vana (Der Wald der taufrischen Jahreszeit)

45-46 Daraufhin sagt Nāndīmukhī: "O he Vṛndāvaneśvara und Vṛndāvaneśvari! Lässt uns Darśana der Laube namens Hemanta-Śānta nehmen! Dieser Nikuñja möchte seine Früchte und Blumen deinen Lotusfüßen darbringen. Aha! Dieser Aṭavī erfreut alle Sinne! Der Duft der blühenden Jhiṇṭi und Kuruvaka-Blumen beruhigt die Nase, die süßen Rufe der verrückten Tittira-, Kikhī- und Lāvā-Vögel vereinen sich mit dem Summen der Bienen, um die Ohren zu verzaubern, die reifen Nāgaraṅga-Früchte werden dein Herz erfreuen, und der kühlende Tau, der sich mit der Brise vermischt, wird deine Körper beleben!"

47 "He Kṛṣṇa!" ruft Nāndīmukhī aus, "Die Hemanta-Jahreszeit erinnert uns an deinen Körper. Schau! So wie du von deinen Sakhās umgeben bist, ist der Wald mit Jhiṇṭi-Blumen gefüllt, so wie dein körperlicher Glanz amlāna (leuchtend) ist, hat diese Jahreszeit blühende Amlāna-Blumen, und so wie dein Körper die Ausdauer von Kandarpas Bogen stärkt, so tut es auch das Hemanta-vana.
So wie deine Schönheit durch die liebende Saṅga der Gopīs zunimmt, wird der Wald mit blühenden Gopī-Latās bereichert.
Und so wie dein körperlicher Charme Kandarpa verzaubert, so tun es auch die Blumenpfeile dieser Jahreszeit.
Und so wie Śuka-deva im Bhāgavata von deinen Taten erzählt, so diskutieren die Śukas hier in Mahānanda ständig über deine Taten!

48, 49 Inzwischen verwendet Kṛṣṇa ein weiteres Beispiel, um die Schönheit des Hemanta-Waldes zu beschreiben, indem er sich jubelnd an Rādhikā wendet: "Hey Priye, schau! Dieser Wald gleicht einer eloquenten tanzenden Maid. Die reifen Reispflanzen sind ihr vielfarbiges Kleid, die süßen Stimmen der Śukas sind ihr poetischer Vortrag, und he Sumukhi! Schau! Die großen reifen Orangen ähneln ihren Brüsten."

Ṭīkā: Hier beschreibt Kṛṣṇa auf geschickte Weise sowohl den Hemanta-Wald als auch Nāndīmukhī. In alten Zeiten kam zu Beginn eines Theaterstücks ein tanzendes, in Safran gekleidetes Mädchen auf die Bühne, um das Maṅgala-acaraṇa des Dramas zu rezitieren. Die Hemanta Lakṣmī erscheint als eine solche Jungfrau; der süße Ruf der Śukas ähnelt ihrer Stimme. Andererseits gleicht aber auch die Nāndīmukhī, die eine safranfarbene Brahmācharini ist, einer tanzenden Schauspielerin, wenn sie die Schönheit des Hemanta-Waldes beschreibt.

50 Kṛṣṇa fährt fort: "Hey Sādhvi! Während Hemanta fürchtet die Sonne die Kälte, deshalb sucht sie Schutz in deinen festungsartigen Brüsten, um ihre Wärme zu bewahren. So werden deine Cakravāka-Brüste von ihrem Trennungsschmerz befreit. Obwohl die Cakravākas zur Nachtzeit getrennt sind, bleiben sie nun dank der Wärme der Sonne Tag und Nacht glücklich zusammen."

Ṭīkā: Im Gegensatz zu gewöhnlichen Cakravākas sitzen Śyāma Mohinī Rāis Cakravāka-stana-Yugala immer zusammen. Als Kṛṣṇa auf diese Weise scherzt, bringt er alle Sakhīs von Rādhā zum Lächeln!

51 "He Priye! Die Hitze des Feuers flieht in der kalten Jahreszeit und sucht Schutz in Brunnen, in den Höhlen der Bäume und in den Berghöhlen.
52 Aho! Auf eine unsichtbare Weise trinkt die Hexe der Winterkälte das Blut des Feuers und die Wärme der Sonne!"

53 Kṛṣṇa fährt fort: "Und höre, o Prāṇa-Priye! So wie im Winter die jungen Männer ihre Geliebten die ganze Nacht fest umarmen, so werden sie durch ihre warmen Brüste behaglich gemacht. So verehren sie bei der Ankunft des Morgens eifrig Sūrya Deva, damit die Nächte verlängert werden. So erfüllt die Sonne barmherzig ihren Wunsch, spät aufzustehen."

Ṭīkā: Warum ist die Dauer der Nacht im Winter länger? Unser Dhīra-Lalitā Kṛṣṇa hat für alles eine rasika-Erklärung. Hier erinnert er Rādhā an sein Vergnügen mit ihr während der kalten Jahreszeit.

54 "Aho! Sieh dir nur diese reifen Orangen an!" ruft Kṛṣṇa aus, "Ihre wunderbare Form erinnert mich an die erhobenen Brüste der Gopīs, als sie mit mir während des Rāsa tanzten!"

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