Nishanta lila Vers 1
Nishanta lila Vers 1
Ich biete meine Ehrerbietung dem Herrn
von Vrindavan, Sri Govinda
- dem Mandir allen Vergnügens,
- dem Vergnügungsspender der
Vrajavasis - an,
dessen eigenes Vergnügen die
Gemeinschaft mit Srimati Radhika ist
Rasa-tarangini Tika:
Die Themen von Govinda-lilamrita
werden in diesem nandi shloka oder Eröffnungsvers dargestellt. Unser Govinda
ist ein dhira-lalita nayak und ein rasamaya-nagar. Das bedeutet, dass er ein
unbekümmerter jugendlicher Romantiker ist, der von der rasa koketter
Liebesspiele in Gesellschaft der Vraja sundaris überströmt ist. Hierin liegt
Sri Bhagavans süßeste Eigenschaft und ewige Beschäftigung.
Vishwanath Chakravartis nandi
shloka in der Krishna-bhavanamrita beschreibt es weiter:
Rasamaya-nagar Shyam und
Rasamayi-nagari Radha sind beide Experten in der Ausübung der Kampfkünste
Amors. Daher der unbändige Wunsch, die Überlegenheit ihrer eigenen Talente zu
beweisen, was zu "Anangas (Amors) Krieg" führte!
Dann schließlich lud ihr Sakhi namens Müdigkeit Nidra Devi (die Göttin des Schlafes) ein, ihren Kampf zu beenden. (Krishna-Bhavanamrita 1.3)
Mit dieser schönen Metapher zeichnet Srila Vishwanath Chakravarti ein lebendiges Bild der gegenseitigen Unterwerfung Sri Yugala Kishors. Diese Shloka ist der Hauptkeim von Krishna-bhavanamrita, und sie erscheint auch am Ende des Buches wieder (52).
Srila Vishwanath macht damit das
folgende interessante Siddhanta (Schlussfolgerung):
Radha Krishnas achtfacher
täglicher Zeitspiele ist wie eine juwelenbesetzte Japa-Mala
(Meditations-Kette), in der jedes Lila eine edelsteinartige Perle darstellt.
Diese Shloka (Vers) ist die Kopfperle. So wie ein Meditierender jede Runde
ihres Sprechgesangs an der Kopfperle der Mala beginnt und endet, so beginnt,
endet und setzt der Smaran (Erinnerung) von Radha Krishnas edelsteinartige Zeitspiele
von diesem Punkt aus fort.
Auf diese Weise deutet Srila Vishwanath an, dass, während man Japa (Meditation) auf seiner Mala (Kette) singt, er seine Aufmerksamkeit auch tief auf Radha Govindas ashta-kala lila-mala richten sollte. Auf diese Weise gehen das Chanten und Lila Smaran (Erinnerung an die Spiele) Hand in Hand.
Govinda-lilamrita, Krishna-bhavanamrita, Vidagdha-madhava, Lalita-madhava, Dana keli-kaumudi usw. werden alle als Rasa-Granthas bezeichnet, weil sich diese Bücher ausschließlich mit der nektargleichen rasa von Radha Govindas madhura Vraja lilas befassen. Gita-Govinda ist ebenfalls eine Rasa-Grantha, und in ihrem nandi Shloka wendet sich Sri Jayadev Goswami in seinem nandi shloka an seine Vaishnava-Leser wie folgt:
yadi hari-smaraṇe sa-rasaḥ mano yadi vilāsa-kalāsu kutūhalaḥ
madhura-komala-kānta-padāvalīḥ śṛṇu tadā jayadeva-sarasvatim
Wenn man seinen Geist durch die Erinnerung an Sri Haris Madhura-Zeitspiele erfrischen möchte, wenn die Neugierde, etwas über Sri Krishnas prema vilasa mit den Vraja gopis zu erfahren, erwacht, dann liese unbedingt die süße Dichtung von Sri Jayadeva Goswami. (GG 1.3)
Dieser einfache Wunsch und die unschuldige Neugier sind die natürlichen Vorzüge, die Vaishnavas dazu berechtigen, die Govinda-llilamrita zu schätzen.