17-20 Kusuma Cayana Vinoda (Amüsantes Spiel beim Blumenpflücken) I

9. Kapitel Madhyāhna līlā

17 Obwohl sie begierig auf Krishnas Sanga ist, hält Radha an ihrer Lajja (Schüchternheit), Vamata (Widerstand) und Avahittha (Verborgenheit) fest. Dann ignorierte sie Krishna und ging stolz voran, um Blumen zu pflücken, und zeigte dabei Eigensinn. Als Krishna Radhas Verhalten sieht, kommt  Er und hält seine Hände, um den Weg zu versperren. Obwohl Rādhā erfreut ist, erwacht ihr widerstrebender Zorn.

Ṭīkā: Als sie Krishna Premāndha (Liebesblindheit) sieht und weiß, dass die Augen aller Sakhis auf sie gerichtet sind, übernimmt Radhas Vama-Natur die Oberhand. Um die Intensität ihrer erotischen Symptome zu verbergen (wie z.B. helā (der direkte und klare Hinweis auf hāva - die gebogene Haltung des Tanzes der Augenbrauen, die das Verlangen nach Rati anzeigt)), geht sie direkt an Krishna vorbei und lässt ihn mit ausgestreckten Armen, um sie zu umarmen, stehen ! 

Dies ist Radhas berühmtes vivvoka alaṅkāra (stolze Vernachlässigung des Geliebten). Doch als sein erster Versuch scheitert, eilt Nagarendra herbei, um den Weg zu versperren! Prema-Raṅgiṇī Rai genießt Krishnas Bemühungen in vollen Zügen - und doch erlaubt ihr hochmütiger Zorn, ihr die Kontrolle über die Situation zu behalten.

18 Radhas exotische, verzweifelte Augen vermischen sich mit der Röte des Zorns und füllen sich mit Tränen! Ihre Lippen zittern unter dem Druck des Eros, ihre Augenbrauen wölben sich und ein zartes Lächeln verrät die Absicht ihres Herzens. Als Radhas berühmte kilakiñcita bhāva (Stolz, Begehren, Schreien, Lächeln, Eifersucht, Angst und Zorn, die gleichzeitig aus dem Hochgefühl des Herzens beim Anblick des Geliebten entstehen) an die Oberfläche kommt, genießt Krishna sie millionenfach mehr als seine direkte Sangama mit ihr!

Ṭīkā: Radhas hochgezogene Augenbrauen sind wütender als bei jemandem, der wiederholt betrogen wurde. Ihr trockener Schmollmund mischt sich mit Tränen, als wolle sie schreien: "Welch ein Unglück!" Die Rötung ihrer Augen zeigt Zorn und ihre Unruhe vermittelt Angst. Radhas spöttischer Gesichtsausdruck ist von Stolz erfüllt, und ihre zappelnden, verlockenden Lippen zeigen eine unbestreitbare Bereitschaft für Rati!

19-20 Während sie zu einem Punnaga-Baum schlendert, hebt Radha ihre Arme in einer ausgestreckten Pose über ihren Kopf, um Blumen zu pflücken. Damit verhöhnt sie Krishna und zeigt, dass sie umarmt werden möchte! Doch durch Radhas sanfte Berührung geschehen zwei Dinge: Die Blumen der Punnaga erblühen plötzlich vor Fröhlichkeit und Krishnas Körper zittert vor Erregung!

Ṭīkā: Ein anderer Begriff für romāñca (Gänsehaut ) ist utkalika; besonders schöne Blumen werden auch utkalika genannt. Radhas verlockende Pose ist wie ein Zauberstab, der sowohl die sich bewegenden als auch die sich nicht bewegenden Objekte beherrscht - ganz zu schweigen von Bhagavān Sri Krishna.


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