94-109 Kṛṣṇa kommt nach Hause

94-95 Als Nanda und Yaśodā Kṛṣṇa sehen, kehrt ihr Leben zurück! So küssen sie ihren Sohn, umarmen ihn und riechen an seinem Haar - so wie man sich freut, wenn man einen kostbaren Edelstein wiederfindet. Mit ihren eigenen Kleidern bürsten Nanda und Yaśodā den Staub von Kṛṣṇas Pfauenfedern und lockigem Haar. Nandas Augen füllen sich mit Tränen, und auch Yaśodā weint, während Milch aus ihren Brüsten strömt. So reinigen sie ihren staubigen Sohn in paramānanda!

Ṭīkā: Kṛṣṇahnika-kaumudī beschreibt das Treffen von Kṛṣṇa mit den anderen Vrājavāsīs wie folgt: "Als Śyāmasundara Nadagrāma betritt, ist er noch benommen von Rādhās amouröser Berauschung. Doch dann kommen die Jugendlichen und die älteren Vrājavāsīs aus ihren Häusern, um ihn zu begrüßen. So sieht Govinda sie mit Liebe an und bietet den Älteren mit Bhakti Prāṇams an. Die Mütter von Kṛṣṇas Sakhās stehen am Straßenrand - es ist erstaunlich, sie haben mehr Zuneigung für Kṛṣṇa als für ihre eigenen Söhne; so fühlt Govinda, daß er auch ihnen Prāṇams anbieten soll.

96-103 Im Gegensatz zu den Morgenstunden, die mit Traurigkeit erfüllt sind - weil Kṛṣṇa sie verlassen wird, ist die Begegnung mit Kṛṣṇa am späten Nachmittag äußerst erfreulich für die Vrājavāsīs. Jetzt freuen sich Nanda, Yaśodā und die anderen Vrājavāsīs, weil Kṛṣṇa heute Abend bei ihnen sein wird.

Dann sammelt Kṛṣṇa alle Kühe zusammen und führt sie in den Gośālā - so wie die Sonne ihre Lichtstrahlen sammelt, um unter den Horizont zu sinken.

Govinda teilt die Dhenus in verschiedene Kategorien ein - die Mütter mit neuem Nachwuchs, die mit älterem Nachwuchs (mehrere Monate alt), die in der Paarungszeit, die mit vielen Kälbern, die Stiere und ihre Kälber sowie die Bullen und die Büffel. Sie werden jeweils separat gruppiert.

Nanda und Yaśodā sind begierig darauf, Kṛṣṇa zu streicheln, also überreden sie ihn immer wieder, das Melken der Kühe aufzuschieben. Aber weil die Sakhās darauf versessen sind, die Kühe mit Kṛṣṇa zu melken, kann er es nicht aufschieben.

So sagt Nanda: "Vatsa ("Sohn")! Laß uns den Dhenus eine Pause gönnen, damit ihre Kälber ihre Milch trinken können. In der Zwischenzeit kannst du und Balai eure Mütter sehen. Sie sind begierig darauf, euch zu streicheln, zu baden, zu kleiden und euch eine kleine Erfrischung anzubieten. Wenn ihr euch dann eine Weile ausgeruht habt, könnt ihr zurückkehren. Keine Sorge, ich werde mit meinen Gehilfen hier sein und mich um die Kühe kümmern."

Dann zieht Madhumaṅgala an Kṛṣṇas Arm und sagt: "Oh Bhai! Ich bin hungrig und durstig! Also lass uns nach Hause gehen und uns mit Essen und Trinken bedienen!"

Batu macht eine lustige Geste und täuscht völlige Erschöpfung vor, während er an Kṛṣṇas Arm zieht. "Oh Bhai Kṛṣṇa! Schau, Mahārāja hat richtig gesprochen! Warum quälst du dich? Laß uns gehen und etwas Rasala, Laḍḍus und Fruchtsaft genießen. Denkt daran, wir sollten uns zuerst selbst retten. Das Kuh-Melkgeschäft kann auf später warten!" Batus rasamaya-kathā ist immer mit hāsya rasa (dem Geschmack des Lachens) erfüllt.

104 Vātsalya-mayi Rohiṇī ruft zwei oder drei Mal. Nanda Bābā drängt eifrig, und Yaśodā Rānī kommt selbst und nimmt Kṛṣṇa an die Hand. So geht er schließlich mit seinem älteren Bruder und den Sakhās fort.

Ṭīkā: Baladeva wird als Kṛṣṇas agrāja oder älterer Bruder angesprochen, denn laut Bhāgavata Purāna sind Kṛṣṇa und Baladeva beide die Söhne von Vāsudeva in Mathurā.

105-109 Als Yaśodā Kṛṣṇa zum Haus bringt, folgen ihm seine Freunde. Dann kommt die Mutter eines jeden Sakhās, um ihren Sohn zu drängen, nach Hause zu gehen, aber da die Jungen sich weigern, müssen ihre Mütter Yaśodā bitten! Schließlich nimmt jede ihr Kind mit Gewalt in die Hand und begleitet es nach Hause!

Kṛṣṇa betritt das Haus mit Yaśodā, Batu und Balarāma. Rohiṇī und Atula gehen in die Küche, nachdem sie sich die Füße gewaschen haben.

Als Rādhā und die Vrāja Sundarīs "den Mond von Gokula" sehen, werden sie von ihrem Viraha-agni erlöst. Und indem sie ihm eine kurze Strecke folgen, werden sie hocherfreut! Doch als Kṛṣṇa verschwindet, wird ihr Gemüt erschüttert, und sie kehren in ihre jeweiligen Häuser zurück.

So wie ein Sohn in einem kinderlosen Haus geboren wird, oder wenn ein armer Mann plötzlich mit Gold überschüttet wird, oder wenn bedrängte Waldbewohner durch einen plötzlichen Regenfall vor einem Waldbrand gerettet werden - die Vrājavāsīs fühlen unvergleichliche Glückseligkeit, wenn Kṛṣṇa zu ihnen zurückkehrt!

Als Ergebnis von Rūpa Goswamis reifem seva, das durch das Trinken des madhu zu den Lotosfüßen von Śrī Caitanya deva geweckt wurde, der Bitte von Śrī Raghunātha Dāsa, der Assoziation von Śrī Jiva und dem Segen von Śrī Raghunātha Bhaṭṭa endet das neunzehnte Kapitel von Śrī Govinda-līlāmṛta.

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