das Treffen mit Rebeka

Mesopotamien - das Treffen mit Rebeka

Eine Begegnung am Brunnen

Der Knecht Abrahams ließ bei seiner Ankunft in Harran seine Kamele am Brunnen außerhalb der Stadt lagern und wartete darauf, dass die Frauen der Stadt kommen würden, um dort Wasser zu schöpfen. Während er wartete, betete der Knecht zu Jehova, dass sein Plan gelingen möge, hier die richtige Frau für Isaak zu finden. Während er noch betete, kam Rebekka, eine schöne Jungfrau, die zur Familie des Abrahambruders Nahor gehörte, mit einem Krug auf der Schulter aus der Stadt. 

Der Knecht lief ihr entgegen und bat sie, sie möge ihm ein wenig Wasser aus ihrem Krug zu trinken geben. Rasch ließ sie den Krug in den Brunnen hinab und gab ihm zu trinken. Danach bot sie an, auch für die Kamele Wasser zu schöpfen. Und sie holte so lange Wasser aus dem Brunnen und goss es in die Tränke, bis alle Kamele ihren Durst gestillt hatten. 

Das Verhalten von Knecht und junger Frau war nach damaligen Maßstäben gegen dem Verhaltenscodex, denn ein Mann durfte eine fremde Frau nicht ansprechen, und sie durfte nicht für einen fremden Mann Wasser schöpfen. Eine schöne Geschichte, die gesellschaftliche Konventionen vernachlässigt, Begegnung von Knecht und junger Frau die unverzichtbar war, damit die Geschichte die vorgesehene Richtung nehmen konnte.

Er erkundigte sich nach ihrer Familie und fragte, ob im Hause ihres Vaters genügend Raum war, um ihn und "seine Kamele" zu beherbergen. Da dankte der Knecht seinem Jehova, und Rebekka lief nach Hause, um ihrer Mutter zu erzählen, was sie erlebt hatte. Die Familie schickte den Bruder des Mädchens zum Brunnen, um den Fremden in ihr Haus einzuladen. Über den Bruder wird dann gesagt: "Da führte er den Mann ins Haus und zäumte "die Kamele" ab und gab ihnen Stroh und Futter, dazu auch Wasser, zu waschen seine Füße und die Füße der Männer, die mit ihm waren" (1. Mose 24,32).

... Am nächsten Morgen drängte der Knecht, mit der Braut abzureisen. Das ging der Familie nun aber doch zu schnell, und die Verwandten baten, das Mädchen möge noch einige Tage bei ihnen bleiben, bevor sie in die Fremde ziehen würde. Aber der Knecht antwortete: "Haltet mich nicht auf, denn der HERR Jehova hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Lasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe" (1. Mose 24,56). Daraufhin ließ man Rebekka rufen und fragte sie, ob sie mit dem Mann ziehen wollte. Nachdem sie dies bejaht hatte, ließ man sie in Begleitung ihrer Mägde mit dem Knecht ins fremde Land ziehen. In Kanaan angekommen, wurde Rebekka zur Frau Isaaks "und er gewann sie lieb" (1. Mose 24,67).

 Bemerkenswert an dieser Geschichte ist, dass Rebekka von ihrer Familie gefragt wurde, ob sie mit in das fremde Land ziehen und dort heiraten wollte. Die Männer ihrer Familie entschieden also nicht einfach über ihren Kopf hinweg. Die Frau entschloss sich, wie einige Jahrzehnte vorher Abraham, ihre mesopotamische Heimat zu verlassen, um in ein unbekanntes Land aufzubrechen. Hatte sich Rebekka vorher schon als gastfreundlich und hilfsbereit erwiesen, so wurde sie in der Erzählung nun als mutige junge Frau dargestellt.

Der biblische Text lässt erkennen, dass schon am mythologischen Beginn der Geschichte des Volkes Israel enge Verbindungen nach Mesopotamien bestanden. Erst danach wird von Verbindungen nach Ägypten berichtet. Anschließend spielten die Länder an Nil sowie an Euphrat und Tigris immer wieder wichtige Rollen in den biblischen Texten und auch in der Historie Israels, wie sie von Archäologen und Historikern rekonstruiert worden ist.

Siehe Abrahams Aufbruch aus Mesopotamien

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