20-27 Liebe ist wie ein heißes Zuckerrohr

20-21 "Kṛṣṇa erscheint den verschiedenen Menschen auf unterschiedliche Weise", ruft Mañjuvāk aus. "Er ist ein großer Spender für die gierigen Materialisten, ein barmherziger Retter für die Bedrängten, Amor für die jungen Frauen, der Tod für seine Feinde, Bhagavān für seine treuen Bhaktas, und für die Vrajavāsīs ist er ihr innigster Freund."

Mañjuvāk: "Ich bringe meine Praṇāmas Śrī Kṛṣṇa dar, der alle guten Eigenschaften besitzt. Wenn ein Cāndala (Hundefresser) ihn verehrt, sollte er wie ein Brāhmana respektiert werden, doch wenn ein Brāhmana ihn missachtet, wird er wie ein Cāndala erniedrigt. Die Gopīs vermeiden das Gefängnis der Schamhaftigkeit, um in die Nektarflut seines Prema einzutauchen! In der Tat färbt Kṛṣṇas Ruhm die ganze Welt blau (den Himmel). Aber für diejenigen, die seine Trennung spüren, wird der Mond heiß wie Feuer und das Feuer erscheint kühl wie der Mond."

22-23 Mañjuvāk: "Was kann ich noch über Kṛṣṇas parama Karuṇā sagen, selbst seine Feinde wie Pūtanā erreichen das Höchste Ziel, nachdem er sie getötet hat! So besingen die Dichter seine Großherzigkeit."

Der Śuka berichtet von einem Gespräch zwischen zwei Gopīs: "Oh Sakhī! Das ist nicht Kṛṣṇas Körper, es ist der Strom der Yamunā! Oh, das ist nicht Kṛṣṇa's Gesicht, es ist ein Padma! Oh, das sind nicht Kṛṣṇas Augen, es sind blaue Lotosse! Und das sind nicht Kṛṣṇas lockige Haare, das ist ein Bienenschwarm! Also, hey Sakhī! Warum wandern deine Augen rastlos umher?"

24-25 Die Śārī antwortet: "Zuerst drang Kandarpa in den Geist der Gopīs ein und verwandelte sie; dann folgte Kṛṣṇas Muralī-Gesang!"

"Alle Ehre für Śrī Gokula-Candras mohana Muralī", ruft Mañjuvāk aus. "Sein Klang erweckt das Kāma der lotusäugigen Vraja-taruṇīs. Er raubt ihnen die Geduld, zerstört ihre Angst vor öffentlichem Skandal, zerreißt ihre Keuschheit und lockt sie aus dem Schoß ihrer Ehemänner! Und darüber hinaus bringt sein mādhura-Klang die beweglichen Objekte zum Klopfen!"

26-27 Mañjuvāk: "Die Leute sagen: Es gibt viele juwelengleiche Männer, die Reichtum und feine Eigenschaften haben und ein aufregendes Leben führen. Doch wenn wir die Version der Weisen betrachten, ist Vrajendra-nandana ihre Quelle."

Kalokti: "Während sie den Ansturm von Prema erleiden, teilen die Vraja Sundarīs der Flöte mit: 'Oh liebe Sakhī, oh du krumme Vaṁśī! Dein Klang verströmt sowohl Viṣa (Gift) als auch Amṛta, denn er kann uns töten oder retten! Aber aho! Bitte tu das eine oder das andere - wir können es nicht dulden, halb lebendig gehalten zu werden!"

Ṭīkā: Während er Gopīs mahā Prema mit Svarūpa Dāmodara und Rāmānanda Rāya verkostet, klagt er:

ei premā-āsvādana, tapta-ikṣu-carvaṇa, mukha jvale, nā yāya tyajana

sei premā yāṅra mane, tāra vikrama sei jāne, viṣāmṛte ekatra milana (CC Madhyana 2.51)

"Wenn jemand solche Liebe schmeckt, kann er sie mit heißem Zuckerrohr vergleichen. Wenn man heißes Zuckerrohr kaut, brennt der Mund, aber man kann es nicht aufgeben. In ähnlicher Weise kann man, wenn man nur ein wenig Liebe für Kṛṣṇa empfindet, seine mächtige Wirkung als eine Mischung aus Gift (bei Trennung) und Nektar (bei Begegnung) wahrnehmen."

Je nach erreichter Vollkommenheit der Liebe kann man auch die Begegnung im Zustand der Trennung kostenen und andersherum.

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