Dharma-Tyaga und Sharanagati
Dharma-Tyaga und Sharanagati
Nachdem Ramananda Ray das Befolgen von Karma-Yoga als das Ziel des Lebens vorschlug,
und Sri Krishna Caitanya es ablehnte, empfiehl er ein drittes Ziel des Lebens - Karma-Tyaga - Der Verzicht an Dharma und Ihm - dem Transzendentalen Herrn sich hingeben.
rāya kahe svadharma-tyāga, ei sādhya-sāra
Rāmānand Rāy entgegnete: der Verzicht an seiner vorgeschriebenen Pflicht, das ist die Essenz aller Ziele - rāya kahe tyāga sva-dharma ei sāra sādhya.
ajnayaivam gunan doshan mayadishtan api svakan
dharman santyajya yah sarvan mam bhajet sa ca sattamah 62
Auf diese Weise die Qualitäten und sogar
die Fehler - evam api gunan doshan
Meiner Unterweisung (bezüglich Ausführung) eigener Vorgeschriebenen Arbeit
wissend - maya adishtan svakan dharman ajnaya
Derjenige welcher alles entsagt - yah sarvan santyajya
Und Mich verehrt Ist der höchste Transzendentalist
- ca mam bhajet sah tamah sat.
sarva-dharman parityajya
mam ekam saranam vraja
aham tvam sarva-papebhyo
mokshayishyami ma sucah 63
(Bg. 18.66)
Entsage jegliche Vorgeschriebene Arbeit - parityajya sarva-dharman
Nimm Mich als deine einzige Zuflucht - vraja mam ekam saranam
Ich werde dich von allen Sünden befreien - aham tvam sarva-papebhyah
mokshayishyami
Sorge dich nicht - ma sucah.
Tika:
In der Hinsicht schreibt Srila Raghunatha das Gosvami in seinem Heft "Unterweisungen für den Geist" - Manah-siksha (Mantra 2):
na dharmam nadharmam sruti-gana-niruktam kila kuru
vraje radha-krisna-pracura-paricaryam iha tanu
saci-sunum nandisvara-pati-sutatve guru-varam
mukunda-presthatve smara param ajasram nanu manah
Oh, Geist, wirklich führe weder dharma noch adharma aus - manah kila kuru na
dharmam na adharmam
wie sie in den Vedischen Schriften erwähnt sind - niruktam gana sruti
Führe reichlich die Verehrung von Radha Krishna hier in Vraja - tanu paricaryam
pracura radha-krisna iha vraje
(und) selbstverständlich meditiere immer über dem Sohn Sacis (Gaura) - nanu
smara ajasram saci-sunum
als der Sohn von dem Führer von Nandagram (Nanda Baba - Krishnas Vater) -
nandisvara-pati-sutatve
und über dem besten spirituellen Meister, der sehr lieb zu Mukunda ist - varam
guru presthatve mukunda
Am Ende seinem Gita (Gesang) sagte Krishna, dass
man allen Dharma entsagen muss und Ihm allein sich hingeben sollte.
Die Bedeutung der Hingabe wird in Vaişnava-tantra (zitiert in Bhakti-sandarbha
(Anuccheda 236) von Raghu-nath das Gosvami angegeben:
anukulyasya sańkalpa pratikulyasya varjanam
rakśiṣyatiti viśvaso goptṛtve varaṇaṁ tatha
atma-nikśepa-karpaṇye sad-vidha śaraṇagati
Es gibt sechs Sympotome der Hingabe:
(1) anukulyasya sańkalpa - das Gelübde (sankalpa) die Dinge zu akzeptieren, die
günstig (für Kultivierung von Bhakti) sind.
(2) Pratikulyasya-varjana - das Gelübde die Dinge abzulehnen, die ungünstig
(für Kultivierung von Bhakti) sind.
(3) rakśiṣyatiti
viśvaso - Vertrauen (vişvas) zu haben, dass
- der Herr der eigentliche Beschützer ist
- keine Handlung oder keine Person, außer dem Herrn, kann einen wirklich
beschützten
(4) goptṛtve
varaṇaṁ - Vertrauen zu haben, dass der Herr der
wirkliche Erhalter eines jedem ist.
(5) atma-nikśepa- seine Seele dem Herrn hingeben, reflektiert in der Einstellung:
"Ohne den Herrn kann ich nichts tun. Ohne Seinen Wunsch nichts kann erreicht
werden."
Der Gottgeweihte, welcher keine andere Zuflucht hat, hat diese Art von
Vertrauen.
(6) karpaṇye -
demütig sein, angegeben bei der Einstellung: "Ich bin sehr niedrig und
unbedeutend."