Srimad Bhagavatam Kanto 10 Kapitel 1

Srimad Bhagavatam Kanto 10 Kapitel 1 Verse 1-69

König Parikshit stellt Fragen über Krishna

śrī-rājovāca
kathito vaḿśa-vistāro
bhavatā soma-sūryayoḥ
rājñāḿ cobhaya-vaḿśyānāḿ
caritaḿ paramādbhutam 1

Der König sagte:
Du hast schon die Mond-, und Sonnen-Dynastien beschrieben - śrī-rājā uvāca kathitaḥ vaḿśa-vistāraḥ bhavatā soma-sūryayoḥ
und den erhabenen und wundervollen Charakter der Mitglieder der beiden Dynastien - caritam parama adbhutam vaḿśyānām ca ubhaya rājñām


yadoś ca dharma-śīlasya
nitarāḿ muni-sattama
tatrāḿśenāvatīrṇasya
viṣṇor vīryāṇi śaḿsa naḥ 2

O, größter aller spirituellen Persönlichkeiten, beschreibe uns - sattama muni śaḿsa naḥ
die glorreichen Tätigkeiten (des Transzendentalen Herrn) Vișnu- vīryāṇi viṣṇoḥ
Welcher zusammen mit Seiner Erweiterungen. - avatīrṇasya aḿśena
in jener Yadu Dynastie, welche sehr qualifiziert war - tatra yadoḥ nitarām
und die vorgeschriebenen Pflichten folgte, erschienen ist - ca dharma-śīlasya


avatīrya yador vaḿśe
bhagavān bhūta-bhāvanaḥ
kṛtavān yāni viśvātmā
tāni no vada vistarāt 3

Der Transzendentale Herr, der Gönner (aller) Lebewesen, die Seele des Universums - bhagavān bhāvanaḥ bhūta viśva-ātmā
kam in der Yadu Dynastie herunter - avatīrya vaḿśe yadoḥ
Erzähle uns ausführlich über (Seiner) Tätigkeiten- vada naḥ vistarāt yāni tāni


kṛtavān nivṛtta-tarṣair upagīyamānād
bhavauṣadhāc chrotra-mano-'bhirāmāt
ka uttamaśloka-guṇānuvādāt
pumān virajyeta vinā paśughnāt 4

Wer würde Beschreibungen über dem Höchsten Herrn nicht hören - kaḥ śrotra anuvādāt uttamaśloka
außer derjenigen, welche (ohne Barmherzigkeit) Tiere töten und zur Seite bleiben? - vinā paśu-ghnāt virajyeta
Diejenige, welche die materielle Wünsche hinter sich gelassen haben - pumān nivṛtta tarṣaiḥ
Singen und feiern die zauberhaften Eigenschaften (des Herrn) - upagīyamānāt guṇa abhirāmāt
welche der Heilmittel für den (durch die Anziehung für die materielle Welt erkrankten) Geist ist. - bhava-auṣadhāt manaḥ

pitāmahā me samare 'marañjayair
devavratādyātirathais timińgilaiḥ
duratyayaḿ kaurava-sainya-sāgaraḿ
kṛtvātaran vatsa-padaḿ sma yat-plavāḥ 5
drauṇy-astra-vipluṣṭam idaḿ mad-ańgaḿ
santāna-bījaḿ kuru-pāṇḍavānām
jugopa kukṣiḿ gata ātta-cakro
mātuś ca me yaḥ śaraṇaḿ gatāyāḥ 6
vīryāṇi tasyākhila-deha-bhājām
antar bahiḥ pūruṣa-kāla-rūpaiḥ
prayacchato mṛtyum utāmṛtaḿ ca
māyā-manuṣyasya vadasva vidvan 7

(König Parikshit sprach weiter zu Shuka)
Meine Vorväter, siegreich über Halbgötter - pitāmahāḥ me jayaiḥ amaram
überquerten den schwer zu überquerende Ozean der Kaurava Soldaten - ataran sāgaram duratyayam kaurava
die auf dem Schlachtfeld (von Kurukshetra) versammelt waren - sainya samare
(geführt) von demjenigen welcher gelobt hat unverheiratet zu bleiben (Bhīṣma) - devavrata
und andere große Krieger wie riesige timińgila Fische (die Walen verschlingen können) - ādya atirathaiḥ timińgilaiḥ

(Ozean) welchen sie als den Fußspur eines Kalbes betrachtet haben - kṛtvā vatsa-padam
sicherlich über dies springend - sma plavāḥ yat
Dieser meiner Körper, der einzige Same - idam ańgam mat santāna-bījam
der Kaurava und Pandava Dynastien (geblieben nach dem Kurukṣetra Schlacht) - kuru-pāṇḍavānām
attackiert bei der Waffe Dronas - vipluṣṭam astra drauṇi
als er in dem Mutterleib situiert war, wurde vom Feuerdiskus - jugopa gataḥ kukṣim mātuḥ ātta-cakraḥ
Desjenigen bei wem ich und (meine Mutter) Zuflucht gesucht haben beschützt - yaḥ ca me gatāyāḥ śaraṇam


O Gelehrter (Șuka-dev) beschreibe - vidvan vadasva
Den Transzendentale Herr, dessen Ruhm von allen Lebewesen gesungen wird - pūruṣa tasya vīryāṇi bhājām akhiladeha
Welcher in uns und außer uns sich befindet - antaḥ bahiḥ
Welcher sowohl den Tod wie auch den Nektar (des ewigen Lebens) gibt -prayacchataḥ mṛtyum uta ca amṛtam
und die Form der Zeit annimmt - kāla-rūpaiḥ
der durch die illusionierende Energie als Mensch erschienen ist - māyā manuṣyasya


rohiṇyās tanayaḥ prokto
rāmaḥ sańkarṣaṇas tvayā
devakyā garbha-sambandhaḥ
kuto dehāntaraḿ vinā 8

Man sagt, dass Raam, welcher der Höchste Herr Sankarşan ist, ist der Sohn Rohinis - proktaḥ rāmaḥ sańkarṣaṇaḥ tanayaḥ rohiṇyāḥ
Und du behauptest, er sei mit einer Geburt aus Devaki verbunden - tvayā devakyā garbha-sambandhaḥ
Wie ist es möglich, ohne einen anderen Körper zu haben? - kutaḥ vinā antaram deha


kasmān mukundo bhagavān
pitur gehād vrajaḿ gataḥ
kva vāsaḿ jñātibhiḥ sārdhaḿ
kṛtavān sātvatāḿ patiḥ 9

Warum ging , der Befreier (aus dem materiellen Dasein), der Transzendentale Herr (Krişna) - kasmāt gatah mukundạ bhagavān
Welcher der Meister der Tugendhaften ist - patiḥ sātvatām
zum Haus seinem Vater in Vraja - ̣ gehāt pituḥ vrajam
Wo er zusammen mit seiner Gefährten gelebt hat? - kva kṛtavān vāsam sārdham jñātibhiḥ


vraje vasan kim akaron
madhupuryāḿ ca keśavaḥ
bhrātaraḿ cāvadhīt kaḿsaḿ
mātur addhātad-arhaṇam 10

Was hat Keşava (Krişna, der Töter des Asura Keşi) gemacht, als Er in Vraja gewohnt hat- kim akarot keśavaḥ vasan vraje
Warum hat Er in Madhu-puri (Mathura) Kamsa, den Bruder seiner Mutter getötet, was in der spirituellen Schriften verpönt ist - ca avadhīt addhā madhupuryām ca kaḿsam bhrātaram mātuḥ a-tat-arhaṇam


dehaḿ mānuṣam āśritya
kati varṣāṇi vṛṣṇibhiḥ
yadu-puryāḿ sahāvātsīt
patnyaḥ katy abhavan prabhoḥ 11

Als der Herr einen menschlichen Körper akzeptiert hat, wie lange hat Er - āśritya deham mānuṣam kati varṣāṇi avātsīt prabhoḥ
In der Gemeinschaft derjenigen aus der Vrişni Dynastie in der Stadt der Yadava gelebt - saha vṛṣṇibhiḥ yadu-puryām
Und wie viele Frauen hat Er gehabt? - kati patnyaḥ abhavan


etad anyac ca sarvaḿ me
mune kṛṣṇa-viceṣṭitam
vaktum arhasi sarvajña
śraddadhānāya vistṛtam 12

Beschreibe mir all diese Tätigkeiten Krishnas, wie auch andere - vaktum me sarvam etat viceṣṭitam kṛṣṇa anyat ca
Große, verwirklichte Weise, du kannst es, weil du all wissend bist - mune arhasi sarva-jña
Und deswegen habe ich volles Vertrauen (in dir) - vistṛtam śraddadhānāya


Kommentar
König Parikșit war in Begriff zu sterben, weil er am Anfang dieser Zeitalter des Kali-Yuga,
(der Zeitalter des Streits und Heuchelei, der etwa vor 5200 Jahre begonnen hat)
vom Sohn eines Brahmanas verflucht wurde, innerhalb einer Woche gebissen von einer geflügelten Schlange, zu sterben.
Darum kam er am Ufer des Ganges um in der Gemeinschaft der spirituellen Leute zu fasten und zu sterben.
Da traff er den großen Weise Shuka, der Sohn Vyasas (der Verfasser der Vedischen Literatur
am Anfang disese Kali-Yuga, vor etwa 5200 Jahren), welche zu der Zeit sehr jung war.
Somit wurde dem König Parikșit das Hören über die Taten des Transzendentalen Herr als beste Mittel der Befreiung empfohlen.

Die Kraft des Hören der Spielen des Transzendentalen Herrn

naiṣātiduḥsahā kṣun māḿ
tyaktodam api bādhate
pibantaḿ tvan-mukhāmbhoja-
cyutaḿ hari-kathāmṛtam 13

(König Parikshit sagt zu jungem Shuka Gosvami)
Obwohl es äußerst schwierig ist, Hunger zu ertragen - mām ati-duḥsahā kṣut
Und ich habe auch auf das Trinken verzichtet - api tyakta-udam
Diese können mich nicht abhalten - eṣā na bādhate
Den Nektar der Spiele des Höchsten Herrn zu trinken - amṛtam kathā hari pibantam
Welcher (Nektar) aus deinem Lotos-Mund fließt - tvat-mukha-ambhoja-cyutam


Kommentar
Derjenige welche die Aussagen von König Parikșit erzählte war Suta Gosvami.
Er erzählte dies alles den in dem Naimișa Wald (Naimiș-aranya) versammelten Weisen, welche von Śaunaka Riși angeführt waren:


sūta uvāca
evaḿ niśamya bhṛgu-nandana sādhu-vādaḿ
vaiyāsakiḥ sa bhagavān atha viṣṇu-rātam
pratyarcya kṛṣṇa-caritaḿ kali-kalmaṣa-ghnaḿ
vyāhartum ārabhata bhāgavata-pradhānaḥ 14

Sūta Gosvāmī sagte: O Sohn derer aus der Brigu Dynatie (Śaunaka) - sūta uvāca bhṛgu-nandana
Als der Sohn Vyasas (Shuka) die fromme Fragen (von König Parikshit) von demjenigen, welcher vom Feuerrad Vishnus beschützt wurde, gehört hat - vaiyāsakiḥ evam niśamya sādhu-vādam viṣṇu-rātam
Dankte ihm - pratyarcya saḥ
Und so fing an der höchster der Geweihter des Transzendentalen Herrn (Șhuka-Gosvami) - atha pradhānaḥ ārabhata bhāgavata
Den Charakter des Transzendentalen Herrn Krișna zu beschreiben - caritam bhagavān kṛṣṇa vyāhartum
(Beschreibung) welche die Sünden dieser Kali-Zeitalter (welcher 1000 Jahre nach der Rechnung der Götter dauert) zerstört - ghnam kalmaṣa kali


śrī-śuka uvāca
samyag vyavasitā buddhis
tava rājarṣi-sattama
vāsudeva-kathāyāḿ te
yaj jātā naiṣṭhikī ratiḥ 15

Şri Şuka entgegnete: Tugendhafte und weise König - śrī-śuka uvāca sattama rāja-ṛṣi
Deine Intelligenz ist völlig auf Geschichten über dem Transzendentalen Herrn fixiert- buddhiḥ tava samyak vyavasitā kathāyām vāsudeva
Weil du immer Anziehung (zum Ihm) entwickelt hast - te yat jātā naiṣṭhikī ratiḥ

vāsudeva-kathā-praśnaḥ
puruṣāḿs trīn punāti hi
vaktāraḿ pracchakaḿ śrotṝḿs
tat-pāda-salilaḿ yathā 16

Fragen über die Spiele des (Transzendentalen Herrn) Vasu-dev - praśnaḥ kathā vāsudeva
Läutern drei Arten von Personen - punāti hi trīn puruṣān
Derjenigen, der spricht, derjenigen der fragt und derjenigen, der zuhört - vaktāram pracchakam śrotṝn
Wie das Wasser, das aus den Füßen des Höchsten Herrn sprießen (als Er mit seinen Zehen die Abdeckung des Universums durchbohrt hat, und das Wasser aus dem Meer der Ursachen, wo sich alle Universen befinden, in der Form des Ganges, ins Universum gesickert ist) tat-pāda-salilam yathā

Die Gottheit der Erde geht an Brahmaa und klagt über den Zustand der Erde
Brahma geht am Ufer des Milch-Ozeans


bhūmir dṛpta-nṛpa-vyāja-
daityānīka-śatāyutaiḥ
ākrāntā bhūri-bhāreṇa
brahmāṇaḿ śaraṇaḿ yayau 17

(Şri Şuka sagte: )
Als die vorherrschende Gottheit der Erde durch den großen Last - bhūmiḥ bhūri-bhāreṇa
Der hunderttausenden militärischen Einheiten - ; śata-ayutaiḥanīka
Der hochmutigen Daitya Königen überwältigt war - dṛpta nṛpa-vyāja daitya ākrāntā
Ging sie zu Brahmaa (das erste aus Lotus geborene Lebewesen) um Schutz zu suchen - yayau


brahmāṇam śaraṇam
gaur bhūtvāśru-mukhī khinnā
krandantī karuṇaḿ vibhoḥ
upasthitāntike tasmai
vyasanaḿ samavocata 18

Sie nahm die Form einer Kuh und mit Tränen in den Augen - bhūtvā gauḥ aśru-mukhī
Leidend, weinend und bemitleidenswert - khinnā krandantī karuṇam
Erschien zu dem großen (Brahmaa) - upasthitā antike vibhoḥ
Um über ihr Leid zu berichten - tasmai samavocata vyasanam


 brahmā tad-upadhāryātha
saha devais tayā saha
jagāma sa-tri-nayanas
tīraḿ kṣīra-payo-nidheḥ 19

Somit hörte Brahmaa all diese - atha upadhārya tat brahmā
Und zusammen mit den Sura Götter (Götter des oberen Paradies), demjenigen der drei Augen hat (Şiva) - saha devaiḥsa tri-nayanaḥ
Und diese (Gottheit der Erde) gingen - tayā saha jagāma
Auf dem Ufer des Milch-Ozeans (wo - Kşiro-daka-Vişnu lebt) - tīram kṣīra-payaḥ-nidheḥ


tatra gatvā jagannāthaḿ
deva-devaḿ vṛṣākapim
puruṣaḿ puruṣa-sūktena
upatasthe samāhitaḥ 20

 Nach dem sie da angekommen waren, haben sie Ihn in Meditation verehrt- gatvā tatra upatasthe samāhitaḥ
Indem sie (geistlich) die Verse zum Lobpreisung des Genießers, - puruṣa-sūktena
des Herrn des Universums, - jagannāthaḿ
des Gottes der Götter, - deva-devaḿ
der Erfüller alle Wünsche, der Genießer (rezitierten) - vṛṣākapim puruṣam

Sura Götter sollen mit ihrer Frauen  in der Yadu Dynastie erscheinen
Die Höchste Energie Vişnus - Maya - wird auch erscheinen
Ananta wird als Balaram erscheinen

giraḿ samādhau gagane samīritāḿ
niśamya vedhās tridaśān uvāca ha
gāḿ pauruṣīḿ me śṛṇutāmarāḥ punar
vidhīyatām āśu tathaiva mā ciram 21

In Samadhi der Empfänger der Veda (Brahmaa, das erste Lebewesen in Universum) - samādhau vedhāḥ
Hörte die Worte (von Kşiro daka Vişnu) schwingend im Himmel - niśamya giram samīritām
(und danach ) sagte den Götter - uvāca tridaśān
Oh, Götter, hör von mir den von Puruşa empfangenen Befehl - ha amarāḥ śṛṇuta me gām pauruṣīm
Führt ihr ihn genau und unverzüglich - vidhīyatām punaḥ tathā eva āśu mā ciram


puraiva puḿsāvadhṛto dharā-jvaro
bhavadbhir aḿśair yaduṣūpajanyatām
sa yāvad urvyā bharam īśvareśvaraḥ
sva-kāla-śaktyā kṣapayaḿś cared bhuvi 22

Der Höchste Herr wusste, selbstverständlich das Leid der Erde schon vorher - puḿsā avadhṛtaḥ eva dharā-jvaraḥ purā
Somit, solange Er, der Kontrolleur der Kontrollierenden - yāvat saḥ īśvara-īśvaraḥ
Sich auf die Erde, durch seine eigene Energie der Zeit, für die Verminderung der Last der Erde, bewegen wird- caret urvyāḥ sva-kāla-śaktyā kṣapayan bharam bhuvi
Sollt ihr euch manifestieren und in der Yadu Dynastie Geburt zu nehmen - aḿśaiḥ bhavadbhiḥ
upajanyatām yaduṣu


vasudeva-gṛhe sākṣād
bhagavān puruṣaḥ paraḥ
janiṣyate tat-priyārthaḿ
sambhavantu sura-striyaḥ 23

Der Höchste Herr, der Transzendentaler Genießer - bhagavān paraḥ puruṣaḥ
Wird sich im Hause Vasudevas manifestieren. - sambhavantu sākṣāt gṛhe vasudeva
Für seine Zufriedenheit, werden auch die Frauen der Götter, die Ihm lieb sind, da Geburt nehmen - artham janiṣyate sura-striyaḥ tat-priya


vāsudeva-kalānantaḥ
sahasra-vadanaḥ svarāṭ
agrato bhavitā devo
hareḥ priya-cikīrṣayā 24

Die zeitliche Manifestation des Höchsten Herrn, (bekannt als Ananta (Unendlich)) - vāsudeva-kalā
welcher Tausende von Häupter hat, und völlig unabhängig ist- sahasra-vadanaḥ svarāṭ
erscheint (als Balaram) bevor dem Herrn Hari (Krişna) - bhavitā agrataḥ devaḥ hareḥ
mit dem Wunsch Ihn zufrieden zu stellen - priya-cikīrṣayā


viṣṇor māyā bhagavatī
yayā sammohitaḿ jagat
ādiṣṭā prabhuṇāḿśena
kāryārthe sambhaviṣyati 25

Die Höchste Energie von Vişnu - bhagavatī māyā viṣṇoḥ
Wodurch das Universum illusioniert wird - yayā jagat sammohitam
Erscheint mir ihren verschiedenen Teile - sambhaviṣyati aḿśena
Um die Befehle des Herrn auszuführen - kārya-arthe ādiṣṭā prabhuṇā


śrī-śuka uvāca
ity ādiśyāmara-gaṇān
prajāpati-patir vibhuḥ
āśvāsya ca mahīḿ gīrbhiḥ
sva-dhāma paramaḿ yayau 26

Śrī Śuka sagte - śrī-śukaḥ uvāca
Somit, nachdem er die Götter informiert hat - iti ādiśya amara-gaṇān
Kehrte der mächtige Herr der Stammväter (Brahmaa) - yayau vibhuḥ patiḥ prajāpati
Nachdem er die Mutter Erde mit süße Worte beruhigt hat - ca āśvāsya mahīm gīrbhiḥ
in seinem eigenen Reich, welcher (im Universum) höchst ist. - sva-dhāma paramam

Die Verheißung der Halbgötter an Kamsa

śūraseno yadupatir
mathurām āvasan purīm
māthurāñ chūrasenāḿś ca
viṣayān bubhuje purā 27

Vorher ging König Șūrasen, der Führer der Yadu Dynastie, - purā āvasan śūrasenaḥ yadu-patiḥ
nach Mathura um da zu leben- purīm mathurām
Șūrasen genießte viele Annehmlichkeiten in Mathura - śūrasenān ca bubhuje viṣayān māthurān


rājadhānī tataḥ sābhūt
sarva-yādava-bhūbhujām
mathurā bhagavān yatra
nityaḿ sannihito hariḥ 28

Von da an war dies die Hauptstadt der Yadu Dynastie - tataḥ mathurā sā abhūt rājadhānī sarva-yādava-bhūbhujām
Wo der Transzendentale Herr Hari, ewig manifestiert ist - yatra bhagavān hariḥ nityam sannihitaḥ


tasyāḿ tu karhicic chaurir
vasudevaḥ kṛtodvahaḥ
devakyā sūryayā sārdhaḿ
prayāṇe ratham āruhat 29

Tatsächlich, vor etwa Zeit an diesem Ort (Mathurā) - tu karhicit tasyām
nachdem Vasudev aus der Șūrasena Dynastie, geheiratet hat, - vasudevaḥ śauriḥ kṛta-udvahaḥ
Stieg er mit seiner Braut Devakī die Kutsche für den Heimfahrt - āruhat sūryayā devakyā sārdham


ratham prayāṇe
ugrasena-sutaḥ kaḿsaḥ
svasuḥ priya-cikīrṣayā
raśmīn hayānāḿ jagrāha
raukmai ratha-śatair vṛtaḥ 30

Kamsa, der Sohn (des Königs) Ugrasena, um seine Schwester (Devakī) zufrieden zu stellen, - kaḿsaḥ sutaḥ ugrasena priya-cikīrṣayā svasuḥ
Nahm die Zügeln der Pferden (und führte die Kutsche) - jagrāha raśmīn hayānām
Sie waren von hunderten von vergoldeten Kutschen umgeben - vṛtaḥ ratha-śataiḥ raukmaiḥ


catuḥ-śataḿ pāribarhaḿ
gajānāḿ hema-mālinām
aśvānām ayutaḿ sārdhaḿ
rathānāḿ ca tri-ṣaṭ-śatam 31
dāsīnāḿ sukumārīṇāḿ
dve śate samalańkṛte
duhitre devakaḥ prādād
yāne duhitṛ-vatsalaḥ 32

(König) Devaka voll von elterliche Liebe für seine Tochter - devakaḥ vatsalaḥ duhitṛ
Gab als Mitgift vier hundert Elefanten, verziert mit vergoldeten Girlanden - prādāt pāribarham catuḥ śatam gajānām mālinām hema
Zehn tausend Pferde zusammen mit dreimal sechs hundert Kampfwagen - ayutam aśvānām tri-ṣaṭ-śatam sārdham rathānām
Und für seine Tochter zwei hundert sehr schöne junge Dienerinnen komplett geschmückt - ca duhitre dve śate dāsīnām su-kumārīṇām samalańkṛte yāne


śańkha-tūrya-mṛdańgāś ca
nedur dundubhayaḥ samam
prayāṇa-prakrame tāta
vara-vadhvoḥ sumańgalam 33

Mein Lieber als der Bräutigam und die Braut gefahren sind - tāta prayāṇa-prakrame vara-vadhvoḥ
Bliesen sehr glückverheißende Muscheln und Horns - neduḥsu-mańgalam śańkha tūrya
zusammen mit Mridanga-Trommeln und Zimbeln - samam mṛdańgāḥ ca dundubhayaḥ


pathi pragrahiṇaḿ kaḿsam
ābhāṣyāhāśarīra-vāk
asyās tvām aṣṭamo garbho
hantā yāḿ vahase 'budha 34

Eine körperlose Stimme (einer unsichtbaren Person) - a-śarīra-vāk
Sprach unterwegs Kamsa, welcher die Zügeln hielt, an. - ābhāṣya pathi kaḿsam pragrahiṇam
"Dummkopf! Tu trägst diejenige, deren achter Sohn (Krishna) dich töten wird" - āha abudha vahase asyāḥ yām aṣṭamaḥ garbhaḥ tvām hantā

Der materielle Körper ist der Inbegriff des Todes

ity uktaḥ sa khalaḥ pāpo
bhojānāṁ kula-pāṁsanaḥ 
bhaginīṁ hantum ārabdhaḥ
khaḍga-pāṇiḥ kace 'grahīt  35

So angesprochen, jener Sünder und Böswilliger (Kamsa) - iti uktaḥ saḥ pāpaḥ khalaḥ
Der (den Ruhm) der Bhogea Dynastie befleckte - kula bhojānām pāṁsanaḥ
Griff die Haare seiner Schwester - agrahīt bhaginīm kace
Mit dem Schwert in der Hand - khaḍga-pāṇiḥ
Und war bereit sie zu töten - ārabdham hantum


taṁ jugupsita-karmāṇaṁ
nṛśaṁsaṁ nirapatrapam 
vasudevo mahā-bhāga
uvāca parisāntvayan 36

Um diese grausame und unverschämte Person zu besänftigen - parisāntvayan tam nṛśaṁsam nirapatrapam
die bereit war so einen abscheulichen Tat zu verrichten - karmāṇam jugupsita
Vasudev (der Bräutigam), dessen Schicksal großartig war, sagte - vasudevaḥ mahā-bhāgaḥ uvāca


śrī-vasudeva uvāca ślāghanīya-guṇaḥ śūrair
bhavān bhoja-yaśaskaraḥ 
sa kathaṁ bhaginīṁ hanyāt
striyam udvāha-parvaṇi  37

Vasudeva fing an ihm (Kamsa) Honig ums Maul zu schmieren, - śrī-vasudevaḥ uvāca ślāghanīya
"Die Wahrheit ist, dass du heldenhaften Eigenschaften besitzt - bhavān guṇaḥ śūraiḥ
du bist derjenige, der den Ruhm der Bhoja Dynastie verbreitest - saḥ bhoja-yaśaḥ-karaḥ
wie ist es möglich dann eine Frau zu töten - katham hanyāt striyam
(die oben drauf) deine Schwester ist, und noch zu ihrer Hochzeit - bhaginīm udvāha-parvaṇi


mṛtyur janmavatāḿ vīra dehena saha jāyate
adya vābda-śatānte vā mṛtyur vai prāṇināḿ dhruvah 38

O großer Held, diejenige die Geburt nehmen, müssen sterben - vīra vatām janma mṛtyuḥ
Weil der Tod mit dem materiellen Körper geboren ist - mṛtyuḥ jāyate saha dehena
Heute oder nach hundert Jahre - adya vā ante abda-śata
Das ist sicher (und sogar) für alle Lebewesen- vai dhruvaḥ prāṇinām

Die Seele bekommt einen neuen Körper
als Reaktion an der Tätigkeiten vorherigen Körpern, der vorherigen Leben
Der Besitzer des Körpers (die Seele) nimmt Zuflucht bei dem Geist.
Genau das Dasein, was man sich beim Verlassen des Körpers erinnert
Mit Sicherheit, immer genau jenes Dasein wird man erreichen


dehe pañcatvam āpanne dehī karmānugo 'vaśaḥ
dehāntaram anuprāpya prāktanaḿ tyajate vapuh 39

Wenn der Körper kehrt in der fünf grobstofflichen Elementen - dehe pañcatvam āpanne;
Der Besitzer des Körpers (die Seele) folgend automatisch die Reaktionen (der Tätigkeiten des Körpers) - dehī anugaḥ avaśaḥ karma Und bekommt als Ergebnis einen neuen Körper - anuprāpya deha-antaram
Nachdem sie (die Seele) den vorigen Körper verlassen hat - tyajate vapuḥ prāktanam


vrajaḿs tiṣṭhan padaikena yathaivaikena gacchati
yathā tṛṇa-jalaukaivaḿ dehī karma-gatiḿ gatah 40 ̣

So wie eine Raupe als sie läuft, auf einem Fuß steht - yathā tṛṇa-jalaukā vrajan tiṣṭhan ekena padā
Und den anderen (Fuß) bewegt - ekena gacchati
Genauso bewegt sich der Besitzer des Körpers - yathā gatim evam dehī
gemäß der Reaktionen seiner Tätigkeiten - karma gatah ̣


Tika:
Damit ist gemeint, dass die vorigen Tätigkeiten, in einer kausal Kette, von einem Körper zu dem Nächsten,
dessen zeitliche Diskontinuität uns verwirrt, die Zukünftigen andeuten.


svapne yathā paśyati deham īdṛśaḿ manorathenābhiniviṣṭa-cetanaḥ
dṛṣṭa-śrutābhyāḿ manasānucintayan prapadyate tat kim api hy apasmṛtih 41 ̣

So wie im Traum einen Körper siehst - yathā svapne paśyati deham
Sinngemäß ist das Bewusstsein in mentale Spekulationen verwickelt - īdṛśam cetanaḥ abhiniviṣṭa manorathena
Und folgt die Vorkonzepten de Geistes - anu cintayan manasā
Die in das was man sieht und hört gründet - prapadyate dṛṣṭa śrutābhyām
Was zu sagen von der Situation in dem man den vorigen Körper vergessen hat - kim api tat hi apasmṛtih

̣
Tika:
Das ist der Zustand der Seele, die durch die illusorische materielle Energie gelenkt wird.
yato yato dhāvati daiva-coditaḿ mano vikārātmakam āpa pañcasu
guṇeṣu māyā-rociteṣu dehy asau prapadyamānaḥ saha tena jāyate 42
So wie alles was geboren wird, fließt wie Wasser - yataḥ yataḥ ca uditaḿ dhāvati āpa
Genauso ist der Charakter des Geistes durch die Erscheinungsweisen der Natur (Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit) umgewandelt - ātmakam mānaḥ vikāra guṇeṣu
Der Besitzer des Körpers (die Seele) nimmt Zuflucht bei dem Geist - asau dehy prapadya māna
Und damit ist sie illusioniert (zu glauben), sie würde zusammen mit dem Körper aus fünf materiellen Elementen Geburt nehmen - māyā jāyate saha tena pañcasu


Tika:
Der Geist ist der Hauptpfeil um dem sich das ganze illusorische materielle Dasein dreht.
Şri Krişna sagt, wie im Bhagavad-gita 8.6 aufgenommen:


yaḿ yaḿ vāpi smaran bhāvaḿ tyajaty ante kalevaram
taḿ tam evaiti kaunteya sadā tad-bhāva-bhāvitah

Genau das Dasein, was man sich - yaḿ yaḿ bhāvaḿ
Beim Verlassen des Körpers erinnert - tyajaty ante kalevaram vāpi smaran
Mit Sicherheit, o Sohn Kuntis - evaiti kaunteya
Immer genau jenes Dasein wird man erreichen - sadā tad-bhāva taḿ tam bhāvitah

Die Seele wiederspiegelt sich selbst in der Materiellen Natur wie der Mond im Wasser
und der Körper (welcher diese Wiederspiegelung ist) folgt die Bewegungen
die durch die Erscheinungsweisen der Materiellen Natur (Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit) verursacht werden,
wie die Wiederspiegelung des Mondes im Wasser die Bewegung des Wassers folgt die durch den Wind verursacht werden.


jyotir yathaivodaka-pārthiveṣv adaḥ
samīra-vegānugataḿ vibhāvyate
evaḿ sva-māyā-raciteṣv asau pumān
guṇeṣu rāgānugato vimuhyati 43

So wie die Leuchtkörper (Sonne und Mond), reflektiert in Wasser oder andere Flüssigkeiten, - yathā eva jyotiḥ udaka pārthiveṣu
verschieden Formen (annehmen) -vibhāvyate
Und sind gezwungen (die Bewegung) des Windes (im Wasser) zu folgen - adaḥ vega anugatam samīra
Auch jedes durch die Erscheinungsweisen der materiellen Natur verwirrtes Lebewesen - evam pumān vimuhyati guṇeṣu
Ist selbst (durch den materiellen Körper) illusorisch manifestiert - asau sva raciteṣu māyā
(Manifestation an dem die Seele) hängt - rāga-anugataḥ


tasmān na kasyacid droham
ācaret sa tathā-vidhaḥ
ātmanaḥ kṣemam anvicchan
drogdhur vai parato bhayam 44

Deswegen, derjenige, der seinen eigenen Nutzen sucht - tasmāt kasyacit saḥ anvicchan ātmanaḥ kṣemam
Sollte nicht aus Neid handeln - na ācaret droham
Genauso in diesem Fall (was deine Schwester angeht) - tathā-vidhaḥ
Der Neider fürchtet einfach die anderen - drogdhuḥ vai bhayam parataḥ


eṣā tavānujā bālā
kṛpaṇā putrikopamā
hantuḿ nārhasi kalyāṇīm
imāḿ tvaḿ dīna-vatsalaḥ 45

Sei barmherzig mit dieser deiner kleineren Schwester - kṛpaṇā eṣā bālā anujā tava
Du, welcher Mitleid mit den Notleidenden hast - tvam dīna-vatsalaḥ
Das ist nicht glückverheißend und sie verdient nicht getötet zu werden - na kalyāṇīm arhasi hantum
Den sie ist zu dir wie eine Tochter - imām putrikā-upamā


śrī-śuka uvāca
evaḿ sa sāmabhir bhedair
bodhyamāno 'pi dāruṇaḥ
na nyavartata kauravya
puruṣādān anuvrataḥ 46

Śrī Śuka sagte: "O Nachfahrer der Kaurava Dynastie - śrī-śukaḥ uvāca kauravya
Somit konnte (aber) dieser (Kamsa), grausamer Nachfolger der Menschenfresser (Rākṣasas)- evam saḥ api dāruṇaḥ anuvrataḥ adān puruṣa
durch diese zwei friedlichen Angaben - sāmabhiḥ bhedaiḥ
bzgl. des Transzendentalen Wissen nicht angehalten werden- bodhyamānaḥ na nyavartata

Vasudev schlägt Kamsa einen andere Kompromiss vor um seine Braut Devaki zu retten

nirbandhaḿtasyataḿjñātvā
vicintyānakadundubhiḥ
prāptaḿkālaḿprativyoḍhum
idaḿ tatrānvapadyata 47

Als Vasudev dessen (Kamsas) Entscheidung verstand - ānakadundubhiḥ nirbandham tamtasya jñātvā
Ging er in tiefem Konzentration - prāptam vicintya
Und um diese bevorstehende Drohung anzuhalten, dachte an einem anderen Weg nach - prativyoḍhum idam kālam tatra anvapadyata


mṛtyur buddhimatāpohyo
yāvad buddhi-balodayam
yady asau na nivarteta
nāparādho 'sti dehinaḥ 48

Solange Intelligenz und Kraft manifestiert ist - yāvat udayam buddhi balla
Muss ein intelligenter Mensch den Tod vermeiden. - mṛtyuḥ apohyaḥ buddhi-matā
Wen man ihn (den Tod) nicht vermeiden kann - yadi asau na nivarteta
Seitens der verkörperten Seele gibt es gibt es kein Vergehen - na asti aparādhaḥ dehinaḥ


Der Gang des Schicksals ist sehr schwer verständlich im Gegenwart und unkontrollierbar

pradāya mṛtyave putrān
mocaye kṛpaṇām imām
sutā me yadi jāyeran
mṛtyur vā na mriyeta cet 49
viparyayo vā kiḿ na syād
gatir dhātur duratyayā
upasthito nivarteta
nivṛttaḥ punar āpatet 50

Wenn ich die Kinder (die geboren werden) ihm zu töten geben werde - pradāya putrān mṛtyave
Dann werde ich diese arme (Devakī) retten - mocaye imām kṛpaṇām
Ob meine Söhne geboren und sterben warden - yadi sutāḥ me jāyeran mṛtyuh
oder im Gegenteil, nicht sterben werden - ̣ vā cet viparyayaḥ na mriyeta
Ist dies eigentlich nicht nur der Gang des Schicksals - na syāt kim gatiḥ dhātuḥ
Sehr schwer verständlich im Gegenwart und unkontrollierbar - duratyayā upasthitaḥ nivarteta
(welcher) angehalten und wieder aufgenommen wird? - nivṛttaḥ punaḥ āpatet


Es gibt kein andere Grund als der unsichtbare Schicksal

agner yathā dāru-viyoga-yogayor
adṛṣṭato 'nyan na nimittam asti
evaḿ hi jantor api durvibhāvyaḥ
śarīra-saḿyoga-viyoga-hetuh 51

So wie kein anderen Grund als der unsichtbare (Schicksal) gibt - yathā na asti anyat nimittam adṛṣṭataḥ
Dass ein Feuer das Holz (im Wald) entzündet oder auch nicht - agneḥ viyoga-yogayoḥ dāru
Sicherlich auch für das Lebewesen - hi evam jantoḥ
Wirklich gibt es keinen anderen Grund um einen Körper zu bekommen und wiederum ihn zu verlassen - api durvibhāvyaḥ hetuḥ saḿyoga viyoga śarīra


Tika:
Die Materialisten sehen nur die oberflächliche Gründe aller Ereignisse und akzeptieren nicht die Feinstofflichere.
Die Seelenwanderung, welche in Westen meistens als Reinkarnation bekannt ist, ereignet sich weil,
obwohl die Seele zu einem gewissen Zeitpunkt den materiellen Körper verlässt,
bleibt sie weiter an der materiellen Welt gebunden, durch
- eigene unerfüllten materiellen Wünsche
- die unerfüllten materiellen Wünsche der anderen bezogen auf die eigene Person,
wünsche die man selbst, durch seine eigene positiven oder negativen Aktivitäten in den anderen erweckt haben.
Diese Wünsche beeinflussen unsere zukünftige Schicksale.
Sie binden weiter die Seelen an die materillen Welt
und somit werden sie als bedingte Seele bezeichnet.

Vasudev überzeugt Kamsa, Devaki zu verschonen Devakī gebar acht Söhne und eine Tochter
Das achte Kind sollte der Tod Kamsas sein
Was ist wirklich schmerzhafter für einen Weiser als abhängig von Sünde zu sein


evaḿ vimṛśya taḿ pāpaḿ
yāvad-ātmani-darśanam
pūjayām āsa vai śaurir
bahu-māna-puraḥsaram 52

Somit, nach dieser Introspektion in der Natur der Seele - evam vimṛśya ātmani-darśanam
Șauri (Vasudev, der zukünftige Vater Krișnas) verehrte diesen Sündiger (Kamsa) - śauriḥ pūjayām āsa tam pāpam
Indem er sich vor ihm verneigte -vaibahu-māna puraḥsaram


prasanna-vadanāmbhojo
nṛśaḿsaḿ nirapatrapam
manasā dūyamānena
vihasann idam abravīt 53

Der mit reinem Gesicht wie dem Lotus (Vasudev)- vadana prasanna ambhojaḥ
Mit beunruhigtem Geist und bedrück, aber lächelnd - mana sā dūyamānena vihasan
Sprach den grausamen und unverschämten (Kamsa) - abravīt idam nṛśaḿsam nirapatrapam


śrī-vasudeva uvāca
na hy asyās te bhayaḿ saumya
yad vai sāhāśarīra-vāk
putrān samarpayiṣye 'syā
yatas te bhayam utthitam 54

Śrī Vasudeva sagte - śrī-vasudevaḥ uvāca
O du, wie der Mond, sicherlich brauchst du keiner Angst von unseren Kinder haben - saumya hi na te bhayam asyāḥ putrān
Nur weil jener (unsichtbare) Stimme was sagte - sā a-śarīra-vākāhayat
Sei sicher, ich werde dir meine (Kinder) -vai asyāḥ
vom denen du Angst hast, (dir) geben - yataḥ te utthitam bhayam samarpayiṣye śrī-śuka uvāca


svasur vadhān nivavṛte
kaḿsas tad-vākya-sāra-vit
vasudevo 'pi taḿ prītaḥ
praśasya prāviśad gṛham 55

Kaḿsa wurde durch dessen Worte angehalten seine Schwester zu töten - kaḿsaḥ nivavṛte vadhāt svasuḥ vākyatat
Weil er das Wesen Vasudevas kannte - vitsāra vasudevaḥ
Und somit zufriedengestellt, beruhigte er ihn und kam rein ins Gebäude - api prītaḥ praśasya tam prāviśat gṛham


atha kāla upāvṛtte
devakī sarva-devatā
putrān prasuṣuve cāṣṭau
kanyāḿ caivānuvatsaram 56

Und so jedes Jahr, als die Zeit kam - atha anuvatsaram upāvṛtte kāle
Devakī (die Schwester Kaḿsas) gebar wirklich all (jene)- devakī prasuṣuve eva sarva
Götter: acht Söhne und eine Tochter - -devatā
aṣṭau putrān ca kanyāḿ

ca kīrtimantaḿ prathamajaḿ
kaḿsāyānakadundubhiḥ
arpayām āsa kṛcchreṇa
so 'nṛtād ativihvalaḥ 57

Um sein Wort nicht zu brechen gab Anakadundubhiḥ (Vasudev der Mann Devakīs) - anṛtāt arpayām ānakadundubhiḥ
Sehr betroffen und leidend - ati-vihvalaḥ kṛcchreṇa
Den erst Geborene, Kīrtimān zu Kaḿsa - saḥ āsa prathama-jam kīrtimantam kaḿsāya


kiḿ duḥsahaḿ nu sādhūnāḿ
viduṣāḿ kim apekṣitam
kim akāryaḿ kadaryāṇāḿ
dustyajaḿ kiḿ dhṛtātmanām 58

Was ist wirklich schmerzhafter für einen Weiser - kim duḥsaham nu sādhūnām
Als abhängig von Sünde zu sein (indem man den eigenen Sohn zum Töten bringt) - kim apekṣitam viduṣām
An dem man, sogar eine, auf die Seele konzentrierte Person, sehr schwer entsagen kann - dustyajam kim dhṛta-ātmanām
Was für einen Tat ist einer niederträchtigen Person (wie Kamsa) verboten! - kim akāryam kadaryāṇām


dṛṣṭvā samatvaḿ tac chaureḥ
satye caiva vyavasthitim
kaḿsas tuṣṭa-manā rājan
prahasann idam abravīt 59

O König, als Kamsa den geistigen Gleichgewicht Șauri (Vasudev) sah - rājan kaḿsaḥ dṛṣṭvā samatvam śaureḥ
Und jene entschlossene Haltung in Wahrheit - ca tat vyavasthitim satye
War er sehr zufrieden - eva tuṣṭa-manāḥ
Und lächelnd sagte folgendes - prahasan abravīt idam


pratiyātu kumāro 'yaḿ
na hy asmād asti me bhayam
aṣṭamād yuvayor garbhān
mṛtyur me vihitaḥ kila 60

Mein Lieber, sei sicher, dass ich diesen neu Geborene nicht fürchte - pratiyātu hi na me bhayam ayam kumāraḥ
Weder ihn, noch euch zwei (du und deiner Frau) - asmāt yuvayoḥ
Es wurde befohlen, dass euer achtes geborenes Kind - vihitaḥ aṣṭamāt garbhāt
Mein Tod sein wird - asti kila me mṛtyuḥ


tatheti sutam ādāya
yayāv ānakadundubhiḥ
nābhyanandata tad-vākyam
asato 'vijitātmanaḥ 61

Und so verließ Anakadundubhiḥ (Vasudeva) jene Stelle - tathā iti ānakadundubhiḥ yayau
Zusammen mit dem Kind, ohne viel Vertrauen - sutam ādāya na abhyanandata
Der Worten diesem (Kamsa) zu schenken, in dem weder Wahrheit noch Beherrschung des Geistes gab - vākyam tat asataḥ avijita 

Die Familien Krishnas in Vrindavan und Mathura sind Sura Götter
und Kamsa und seine Freunde sind Asura und
Daitya Götter

nandādyā ye vraje gopā
yāś cāmīṣāḿ ca yoṣitaḥ
vṛṣṇayo vasudevādyā
devaky-ādyā yadu-striyaḥ 62
sarve vai devatā-prāyā
ubhayor api bhārata
jñātayo bandhu-suhṛdo
ye ca kaḿsam anuvratāḥ 63

(Șuka, der Erzähler sprach zu Mahārāja Parīkṣit)
Oh, Nachfahre der Bharat Dynastie, wisse, dass beide (Familien) - bhārata jñātayaḥ ubhayoḥ
Die, welche von Nanda (der Vater Krișnas in Vraja) und die welche von Vasudev (der Vater Krișna in Mathura) angeführt wird - ādyāḥ nanda vasudeva
(der Erste) der Führer der Leuten von Vraja (Vrindavan): - ādyāḥ ye vraje

Angefangen mit den Kuhhirten, wie auch die andere und deren Frauen - ādyāḥ gopāḥ yāḥ ca amīṣām ca yoṣitaḥ
(der zweite) der Führer der Vrișni Dynastie (Vasudev) - ādyāḥ vṛṣṇayaḥ
und Devaki (seine Frau) die Führerin der Frauen der Yadu Dynastie - devakī-ādyāḥ yadu-striyaḥ
Sind alle Götter (auf der Erde) gekommen - sarve vai devatā-prāyāḥ
Wie auch deren Freunden, die Liebsten, wie auch die Nachfahren von Kamsa - api bandhu suhṛdaḥ ca


ye anuvratāḥ kaḿsam
etat kaḿsāya bhagavāñ
caśaḿsābhyetya nāradaḥ
bhūmer bhārāyamāṇānāḿ
daityānāḿ ca vadhodyamam 64

Rishi Nārada näherte sich Kamsa und sagte, dass - nāradaḥ abhyetya kaḿsāya śaśaḿsa
diese (Sura Götter) und der Transzendentaler Herr wollen dich - etat ca bhagavān
und die von der Daitya Familie der Götter, die ein Last für die Erde sind zu töten - daityānām bhārāyamāṇānām bhūmeḥ vadha-udyamam


Tika:
Wie am Anfang beschrieben, die Göttin der Erde ging zu Brahmaa,
die erste (durch die Materielle Erscheinungsweisen bedingte) Lebewesen,
der Schöpfer in dem Universum (in der zweiten Teil der Schöpfung verwickelt),
welche durch den Transzendentalen Herrn Vishnu, darin inspiriert wurde,
und bat ihn von der Last der mächtigen Armeen der Asura Götter, in Form tyrannischer Könige, befreit zu werden.


ṛṣer vinirgame kaḿso
yadūn matvā surān iti
devakyā garbha-sambhūtaḿ
viṣṇuḿ ca sva-vadhaḿ prati 65
devakīḿ vasudevaḿ ca
nigṛhya nigaḍair gṛhe
jātaḿ jātam ahan putraḿ
tayor ajana-śańkayā 66

Nach dem Weggang der Weise (Narada), dachte Kamsa, - vinirgame ṛṣeḥ kaḿsaḥ matvā
Dass die Leute aus der Yada Dynastie Sura Götter sind (also auch die Kinder Devakis) - yadūn surān
Somit verhaftete er Devakī und Vasudev - iti nigṛhya devakīm ca vasudevam
Um seinem eigenen Tod, seitens Vișnu entgegen zu wirken - ca prati sva-vadham viṣṇum
Und setzte sie im Palast in Ketten - nigaḍaiḥ gṛhe
Und bei jedem Geburt, hat er ihre Söhne getötet - jātam jātam ahan putram tayoḥ
Und ließ keine Person mehr aus dem Leibe Devakīs zu erscheinen - ajana-śańkayā sambhūtam garbha devakyāh

Kamsa war der ehemalige Asura Gott Kalanemi
Er inhaftiert seinen eigenen Vater Ugrasen


mātaraḿ pitaraḿ bhrātṝn
sarvāḿś ca suhṛdas tathā
ghnanti hy asutṛpo lubdhā
rājānaḥ prāyaśo bhuvi 67

Allgemein gibt's auf der Erde wirklich gierige Könige - prāyaśaḥ bhuvi hi rājānaḥ lubdhāḥ
Welche, für ihre eigene Befriedigung alle Liebsten töten - asu-tṛpaḥ ghnanti sarvān suhṛdaḥ
Sogar die Mütter, die Väter und die Brüder - tathā ca mātaram pitaram bhrātṝn


ātmānam iha sañjātaḿ
jānan prāg viṣṇunā hatam
mahāsuraḿ kālanemiḿ
yadubhiḥ sa vyarudhyata 68

Vor (diesem Leben) seine Seele (Kamsas) - prāk ātmānam saḥ
Wurde verkörpert als der große Asura-Gott Kālanemi - jānan mahā-asuram kālanemim
Welcher von Vișnu getötet wurde. - hatam viṣṇunā
Wieder (aber) hier (auf die Erde) (aufgrund des Schicksals) geboren - sañjātam iha
War er der Feind der Yadu Familie - vyarudhyata yadubhiḥ


ugrasenaḿ ca pitaraḿ
yadu-bhojāndhakādhipam
svayaḿ nigṛhya bubhuje
śūrasenān mahā-balaḥ 69

Der Groß-mächtige (Kaḿsa) inhaftierte (dann) seinen eigenen Vater, Ugrasen - mahā-balaḥ nigṛhya ca svayam pitaram ugrasenam
Und genießte als der König der Yadava, Bhoja, und Andhaka über die Statten Śūrasen - bubhuje adhipam yadu bhoja andhaka śūrasenāṇ̣̣

Tika
Der große und glücksverheißende Asura-Gott Swarbhanu wurde der Monarch Ugrasen (Mahabharata Buch 1.67).

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