64-75 Die Szene in Nandagrāma
64-69 Währenddessen, als der späte Nachmittag anbricht, wird Vrajeśwarī Yaśodā aus vātsalya-Zuneigung überbesorgt, Kṛṣṇas abendlichen bhojana vorzubereiten. Also ruft sie Rohiṇī und bittet sie, mit dem Kochen zu beginnen.
Dann bittet Yaśodā Atulā Ṭhākurāṇī, Rohiṇī zu helfen. Nanda und Yaśodā sind immer bestrebt, die besten Zutaten für Kṛṣṇas Bhojan anzubieten. Deshalb engagieren sie erfahrene Gärtner für den Anbau von Pflanzen, die zu Grīṣma (Sommer), Harṣā (Monsun), Śarata (Herbst) und Vasanta (Frühling) gehören.
Dank ihres Talents bei der Anpflanzung und Kreuzung von Pflanzen können die Gärtner zu jeder Jahreszeit Gemüse, Früchte und Wurzeln anbauen. Jetzt sammeln sie diese Produkte in Körben ein und liefern sie an die Küche.
Ṭīkā: Nanda Mahārāja hat vier Brüder - Upananda und Abhinanda sind die älteren, Sananda und Nandana die jüngeren. Atulā ist die Frau von Nandana.
Die Vrājavāsīs sind für ihre landwirtschaftlichen Fähigkeiten bekannt. Dennoch wählt Nanda Bābā unter ihnen die besten Experten aus, um sich um seine Gartenarbeit zu kümmern. Diese Landwirte haben die Verantwortung für sechs verschiedene Felder übernommen (eines für jede Jahreszeit), um bei Bedarf das beste Gemüse, Wurzeln, Śāka und Gewürze zu produzieren.
Obwohl Śrī Vṛndāvana cintāmaṇi Dhāma ist, zeigen seine sechs Jahreszeiten automatisch ihre Üppigkeit, und obwohl der Boden alles hervorbringen kann, was gewünscht wird, gibt Nanda Bābā seinen Gärtnern die volle Anerkennung, da er sich der unglaublichen Aiśvarya Eigenschaften von mādhura Vṛndāvan nicht bewusst ist.
70-72 Yaśodā und ihre Dāsīs waschen alle Produkte und teilen sie in zwei Chargen auf - eine für das Kochen am Abend und eine für das Kochen am morgigen Tag.
Yaśodā beauftragt ihre Dāsas und Dāsīs, sowie ihre Schwägerinnen (Atulā und Rohiṇī) mit ihren jeweiligen Aufgaben. So wandert sie umher, um die Fortschritte eines jeden zu überprüfen.
Ṭīkā: Die Frau eines Schwagers ist eine Schwägerin, aber Rohiṇī ist nicht die Frau eines von Yaśodās Schwägern; sie ist mit Vasudeva verheiratet. Daher stellt sich die Frage: "Warum wird Rohiṇī als Yaśodās Schwägerin bezeichnet?"
Hier ist der Grund: Vasudeva und Nandas Großvater sind ein und dieselbe Person, nämlich Devamīḍa, der zwei Frauen hatte, die eine war eine kṣatriya und die andere eine vaiśya. Aus dem Schoß der kṣatriya-Frau wurde Vasudevas Vater, Śurasena, geboren. Und Devamīḍas vaiśya-Frau gebar den Sohn Parjanya gopa, der Nandas Vater ist. Da Nanda und Vasudeva Cousin-Brüder sind, können Rohiṇī und Yaśodā als (Cousine-) Schwägerin bezeichnet werden.
73-75 Als Yaśodā von ihrer Schwägerin und anderen Frauen umgeben ist, wird ihr Verlangen, Kṛṣṇa zu sehen, immer größer. So beginnt die Milch aus ihren Brüsten zu fließen und ihre Kleidung wird von Tränen durchtränkt! Unfähig, drinnen zu bleiben, geht Yaśodā zum Eingangstor und schaut hinaus, in der Hoffnung, Kṛṣṇa zu sehen.
Als die Sonne untergeht, ist Nanda sehr gespannt auf Kṛṣṇas darśana. Als er seinen Vaṁśī Dhvani hört und den Staub der Kühe aus der Ferne aufsteigen sieht, ist Nanda überglücklich und macht sich mit seinen gopa-Freunden auf den Weg zur Gośālā.
Wenn ein Mahā-puruṣa bei Sonnenuntergang geboren wird, steigen die verheißungsvollen Planeten auf, um ihren guten Einfluss zu verbreiten. Und ebenso, wenn Kṛṣṇa bei Sonnenuntergang zurückkehrt, steigen die Vrājavāsīs zu hohen Plätzen auf, um einen guten Blick auf ihn zu werfen, wenn er vorbeikommt.
Ṭīkā: Zu diesem Vers gibt es noch mehr. Hier ist das Wort Go-Dhūli von Bedeutung, es hat zwei Bedeutungen. Go-Dhūli bezieht sich auf die letzten Momente des Tages, wenn die Sonnenstrahlen in den Baumkronen glitzern, wenn sie über dem Horizont untergehen.
Go-Dhūli bedeutet auch den Staub, den die Hufe der Kühe aufwirbeln. Wenn Kṛṣṇa also zur Go-Dhūli-Zeit anmutig nach Hause schreitet, bildet das Go Dhūli des Dhenu, das seinen Körper bedeckt, ein wunderschönes Bild. Um dieses Schauspiel zu sehen, steigen die Vrājavāsīs auf ihre Balkone oder auf die Dächer, um ihre Augen zu sättigen!