Die Theorie der arischen Invasion IV

Das Sanskritwort Ārya - Bedeutung II

In dem großen epischen Vedische Rāmayana gibt es einen beredten, einzigartigen Ausdruck, der Lord Rāma wie folgt beschreibt:

ārya sarva samascaiva sadaiva priyadarsanah

Ārya, derjenige welcher sich für die Gleichheit aller Menschen einsetzte und von allen geliebt wird.

Auch im Rigveda wird das Wort Ārya etwa 36 Mal verwendet, jedoch nie im Sinne von Rasse oder Einwandere.
Etwas, das einer Definition des Wortes Ārya nahe kommen könnte, findet sich auch im Rig-veda:
praja arya jyotiragrah ... (Die Kinder der Arya (Edelmenschen) werden vom Licht geführt) - RV, VII. 33.17

Das Wort "Licht" ist in einem spirituellen Sinne zu verstehen, im Sinne von Erleuchtung. Nach der ursprünglichen Bedeutung des Wortes werden damit Menschen bezeichnet, die einem bestimmten Verhaltenskodex folgen; Menschen wurden als Arier oder Nicht-Arier betrachtet, je nachdem, ob sie einem tugendhaften (dharmischen) Verhaltenskodex folgten oder nicht.

Dies wird in der Offenbarungsschrift Manu-dharma Șastra oder Manu-smriti (X.43-45) deutlich zum Ausdruck gebracht:
"Aber als Folge der Unterlassung der heiligen Riten und des Versäumnisses, dem Pfad der Weisen zu folgen, fielen die folgenden Völker der edlen Kriegerklasse [Arya Kshatriyas] allmählich in den Zustand der Arbeiter (Shudra) - die Paundrakas, Chodas, Dravidas, Kambojas, Yavanas, Shakhas, Paradhas, Pahlavas, Chinas und Kiratas.

Das Sanskritwort Ārya und die weitreichende Vedische Welt 

Zwei Punkte aus dem vorigen Zitat sind erwähnenswert:

1. Das Abfallen von der arischen Stufe hat nichts mit Rasse, Geburt oder Nationalität zu tun,
sie ausschließlich auf die Nichteinhaltung des Verhaltenskodex zurückzuführen ist.

2. Die Liste umfasst Völker aus verschiedenen Teilen der vedischen Welt, die auch umliegende Länder wie China und Persien (Pahlavas) einschließen. Die Kambojas stammten ursprünglich aus West-Punjab, die Yavanas aus Afghanistan und darüber hinaus, während sich Dravida auf die Menschen in Süd- und Südostindien bezieht.

Die moderne, erfundene Vorstellung von der arisch-dravidischen Rassentrennung wird also durch die vedische (alte) Literatur widerlegt.
Rasse hat nichts mit dem Begriff "arisch" zu tun. Dieser Begriff wurde von den Europäern erfunden, um ihren nationalistischen (und expansionistischen) Bestrebungen Ausdruck zu verleihen, in denen sie sich als die "wahren Arier" vorstellten.

Arisch: Rasse oder Kultur?
von Dr. N.S. Rajaram

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