Markus 7Q5 Manuscripst

Markus 7Q5 Manuscripst

Es geht um ein etwa 3x2 cm, sehr kleines Papyrus Fragment 
7Q5 ist die Abkürzung für das Papyrusfragment, das unter den Schriftrollen vom Toten Meer in der siebten von elf Höhlen bei Qumran gefunden wurde. Nach José O’Callahan (1972) und ihm folgend Carsten Peter Thiede (1984ff) soll es sich um die anderthalb Verse Mk 6,52f EU handeln.

Diese Hypothese sollte eine Frühdatierung des Markusevangeliums und einen Kontakt der vermuteten Qumran-Essener zum Urchristentum begründen. Beides ist wissenschaftlich nicht anerkannt; die Identität des Fragments mit der Markus-Stelle gilt seit Stefan Enstes Monographie "Kein Markustext in Qumran" (2000) als widerlegt.

Auf dem einseitig beschriebenen Papyrusfragment sind Reste von 5 Zeilen mit griechischen Buchstaben im so genannten Zierstil erhalten. Davon sind höchstens 10 Buchstaben sicher zu lesen (fett gedruckt), die übrigen sind zweifelhaft (dünn gedruckt) oder nicht identifizierbar (punktiert). 

Argumente für die Zuordnung von 7Q5 zu dem Evangelium "nach Markus":
José O'Callaghan (1972) und Carsten Peter Thiede hatten zwei Argumente
1. Der Raum vor dem Wort <kai> ("und") bedeutete eine Paragraph-Unterbrechung welche auch in die bekannten Kopien des so genannten Evangeliums nach Markus zu finden ist.
2. Die Kombination der Buchstaben  <nnes> könnte aus dem Wort Gennesaret sein, welches dem Evangelium "nach Markus" zugeordnet sein kann.

Aufgrund der Buchstaben-Identifikation wurde ein Computerprogramm erstellt, welche Griechische Texte untersuchen hat. Die Untersuchende vorgeschlagene Buchstabenkombination von O'Calahan gab nur ein Treffer, Markus 6:52-53

Die Gegenargumente:
1. Das erste Argument (Der Raum vor dem Wort <kai> vorgeschlagen als eine Paragraph-Unterbrechung) kann nicht als Beweis angeführt werden. In den Papyri solche leere Räume treten auch innerhalb der Wörter vor (z.B. Pap. Bodmer XXIV, Tafel 26; in Qumran in Fragment 4Q122).
Andere Beispiele aus der Qumran Texten zeigen, dass in vielen Fällen das Wort <kai> durch leere Räume getrennt wurde, und das hat nichts mit der Struktur des Textes (wie die vorgeschlagene Paragraph-Unterbrechung) zu tun.

2. Das zweite Argument, die Sequenz  <nnes> kann nicht als Beweis angeführt werden.
Sie kann auch in dem Wort <egennesen> ("gezeugt").
 Allerdings wurde diese Variante bei dem Autor in die erste Ausgabe (editio princeps) in 1962 veröffentlicht. Samit wird das Fragment die Beschreibung einer Genealogie darstellen welche in Markus nicht vorkommt.

Weitere Gegenargumente:
3. In der Line 3, um die Identifikation mit Markus überhaupt möglich zu machen wechselte O'Callahan die originale Buchstabe  <d> mit  <t>, was die Gelehrten nicht akzeptieren.
Die Änderung von  <d> zu <t> ist in der koptischen Muttersprache zu finden, ein Dialekt welches die Qumran Leute nicht sprachen.
Anders als in Ägypten lässt sich dieses Phänomen jedoch in sämtlichen bisher veröffentlichten Papyri aus dem Raum Israel/Palästina nicht ein einziges Mal belegen.

Dazu ist noch zu beachten, dass im Wort diaperasantes das Wort "dia" anklingt, eines der häufigsten Wörter der griechischen Sprache. Eine Verschreibung bei diesem besonders häufigen und geläufigen Wort ist in besonderem Maße unwahrscheinlich.

4. In der Linie 4, wenn man die Identifizierung akzeptiert, würden dann die Worte  <epi ten gen> ("auf dem Land") aus Markus aufgrund der gegebene Länge der Linie, nicht mehr in der Linie gepasst.

5. In der Linie 2, die Lesart des auf Omega folgenden Buchstabens als Ny wird ebenfalls bestritten, da er deutliche Abweichungen von dem Schreib-Muster aufweist, wie es etwa in Zeile 4 deutlich zu erkennen ist.

6. Die Computer-Untersuchung, welche von Thiede ausgeführt wurde, setzte voraus, alle Buchstaben, die O'Callahan vorschlug, seien richtig; eine Unterstellung die die Gelehrten zurückwiesen.
Eine ähnliche Untersuchung, durchgeführt durch den Gelehrten Daniel Wallace, welche andere Identifizierung der Buchstaben ermöglichten, ergab 16 Treffer.

7. Eine mit den tatsächlichen Buchstaben des Fragmentes 7Q5 durchgeführte Computer-Untersuchung findet den gewünschten Text Mk 6,52-53 nicht.
Die Behauptung der Beiden ist jetzt allgemein als falsch zurückgewiesen.
Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/7Q5


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