Moses der Autor des Pentateuchs 6

Die Hypothese der Entstehung der Priesterlichen Quelle nach der Deuteronomischen Quelle

Das Pentateuch: ein Erzeugnis der spät-monarchischen und (nach) babylonischen Exil-Periode
The Pentateuch: a product of the late monarchal and (post-)exilic periods


Der deutsche Gelehrte und Professor Julius Wellhausen (1844-1918), der sich an die Arbeiten von de Wette, Hupfeld und Graf anschloss, behauptete, dass die "mosaischen" Ritual- und Rechtsinstitutionen nicht am Anfang der historischen Entwicklung Israels in einer entlegenen archaischen Vergangenheit standen, sondern am Ende, nämlich in der Exil- und Postexilzeit. Dies war zu einem großen Teil nur eine Neuartikulierung der Beobachtungen seiner Vorgänger, siehe Moses der Author des Pentateuchs 

Wellhausen drängte jedoch weiter. Da Deuteronomium (D) und die priesterliche Quelle (P) bereits als Produkte der späten monarchischen bzw. exilischen Epochen erkannt waren,
Erkenntnisse die auf den textlichen Beweisen beruhen,
gemäß denen die in P und sekundär in D verkündeten
rituellen, ethischen und kultischen Gesetze und Praktiken
nicht in den vormonarchischen und monarchischen Perioden vorhanden waren,
wie aus den Bücher Josua bis 2 Könige zu entnehmen ist
kam Wellhausen aus thematischen und theologischen Gründen zu dem Schluss,
dass die priesterliche Quelle nach Deuteronomium entstanden ist.

Dies basierte er auf den Beobachtungen, dass
1. D (Deuteronomium) keine Vertrautheit mit dem Ritualsystem von P (Prister) (Levitikus) zeigt, und
2. während P davon ausgeht, dass die Zentralisierung des Kultes von Jehova in Jerusalem gegeben ist, muss D für eine solche Zentralisierung argumentieren.

So geht das deuteronomische Argument, dass der Kult des Jehovas nur in Jerusalem praktiziert werden darf, vor dem rituellen Gesetzbuch von P, das bereits die Zentralisierung des Kultes in Jerusalem anerkannt hat.

Dies, zusammen mit der Tatsache, dass weder Josua bis 2 Könige noch die präexilischen Propheten irgendein Wissen über die Gesetze von P (das Buch des Levitikus) aufweisen, führte Wellhausen dazu, für ein spätes Datum der Komposition für P zu plädieren, höchstwahrscheinlich postexilischen Ursprungs.

Mit anderen Worten, das rituelle Gesetz und der Kult um die Stiftshütte, den die biblische Erzählung als Teil der Wildniserfahrung in den Büchern von Exodus und Levitikus präsentiert, ist eigentlich eine spätere postexilische Komposition, die die kultischen und rituellen Anliegen der Gemeinschaft der Exilanten widerspiegelt, die, aus ihrer babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt, in der persischen Zeit in Palästina umgesiedelt und den Tempel und Kult Jehovas wieder aufgebaut haben.

Dementsprechend ging Wellhausen davon aus, dass die Quellen, aus denen sich nun das Pentateuch zusammensetzt, in einer Reihe von aufeinander folgenden Schritten (zu verschiedener Zeiten, von unterschiedlichen Personen mit unterschiedlichen Agenden) komponiert und zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam bearbeitet wurden.

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