Rādhās Schultern, Nacken, Stimme, Lippen, Zähne, Zunge

73 Candramukhī sagt: "Die Dichter sagen, dass Rādhās Schultern sich natürlich nach unten biegen, weil Giridhārī seine starken Arme immer dorthin legt. Aber ich denke, dass sie nur deshalb niedrig erscheinen, weil Rādhās Kopf voller Stolz aufrecht steht. Schließlich ist sie jeder Vraja sundarī, der Königin von Dvārakā und der Lakṣmī von Vaikuṇṭha überlegen - ganz zu schweigen von anderen schönen Frauen."

74 Mādhavī sagt: "Aho! Der Schöpfer setzte ekstatisch drei Lakṣmīs (als drei Linien) auf Rādhās Hals, um Kṛṣṇas Wunsch zu erfüllen: die Saundarya Lakṣmī (Göttin der Schönheit), die kāvya Lakṣmī (Göttin der Poesie) und die Sangita Lakṣmī (Göttin des Gesangs)."

75 Doch Vasantī ruft aus: "Na, na! Der Schöpfer hat diese drei Linien gesetzt, um eine Grenze zu bilden, um den Streit zwischen Rādhās Nase und Brüsten zu beenden. Diese beiden haben sich immer darum gestritten, wer der Vornehmste sein wird!"

76 Vṛnda Devī sagt: "Welcher Dichter kann Rādhās Stimme beschreiben? Wenn man sie hört, fliehen die Kokilas in den Wald, Amṛtas Geschmack wird bitter und die Vina wird taub! Was die Schönheit von Rādhās Hals betrifft, so ziehen sich sogar die Muschelschalen in den Ozean zurück, wenn sie ihn sehen!"

77 Dhaniṣṭhā sagt: "Der Kasturī-Punkt auf Rādhās Kinn widerspricht nicht nur der Schönheit einer Hummel, die sich auf einem goldenen Lotus in der Morgensonne sonnt, sondern auch einem Kokila, der im Fenster eines Svarṇa Mandir ruht. Ich hörte, wie Kṛṣṇa dies sagte, während seine Finger Rādhās Kinn anhoben, um sie zu küssen!"

78 Lalitā sagt: "Rādhās Lippen werden 'Bandhu-Jīva' genannt - sie sind das Leben ihres Prāṇa-bandhu, Śrī Kṛṣṇa. Sie werden auch 'Bimba Dhara' genannt, weil sie Kṛṣṇas Liebe zu ihr widerspiegeln. Wenn also die bandhu Jīva-Blume (roter Jaba) und die Bimba-Frucht direkt an Rādhās Lippen sind, was kann sich sonst mit ihnen vergleichen?"

Ṭīkā: Lalitā Sundarī deckt eine tiefere Bedeutung auf. Sie sagt, dass Rādhā's adhara-sudhā-Rāsa, die nektarähnliche Flüssigkeit ihrer Lippen, Kṛṣṇa's pañca-prāṇa, oder fünf Lebenslüfte, ist, mit anderen Worten, sie hält ihn am Leben! Pratibimba bedeutet Reflexion, und die Bimba Frucht. Rādhās glänzende rote Lippen wirken wie ein Spiegel, der die Liebe ihres Prāṇa-bandhu reflektiert. Mit anderen Worten, wenn Rasika-Śekhara kommt, um Rādhās Lippen zu kosten, spiegelt sich sein eigenes Mūrti in ihnen wider.

79 Lalitā fährt fort: "Rādhās Lippen sind berühmt, weil sie die Purnānanda Rasāmṛta Mūrti, Śrī Vrajendra-nandana, aufrechterhalten, was ist also die Notwendigkeit, ihre anderen Herrlichkeiten zu erwähnen?"

80 Viśākhā ruft aus: "Rādhās Zähne sehen aus wie Granatapfelkerne, und sie besiegen ihre Feinde, die weißen Kunda-Blumen. Aber als der Schöpfer ihren Glanz sah, bedeckte er sie schnell mit ihren Lippen; sonst wäre das Universum durch ihren blendenden Glanz weiß geworden!"

Ṭīkā: Obwohl Rādhās Zähne strahlend weiß sind, ähneln sie Granatapfelkernen, wenn sie Pān kaut. Aber das nächste Śloka nennt einen anderen Grund.

81 Campakalatā fügt hinzu: "Rādhās Zähne ähneln Kunda-Blüten und funkeln wie Diamanten, doch sie sind auch wie Papageien, weil sie sich an Kṛṣṇas Bimba-Lippen erfreuen. Daher sehen sie aus wie reife Granatapfelkerne."

Ṭīkā: Papageien lieben Bimba-Früchte. Aber wenn Rādhās papageienähnliche Zähne Kṛṣṇas Bimba-Lippen genießen, spiegelt sich ihre Röte auf Śrīmatīs Zähnen wider und lässt sie wie Granatapfelkerne aussehen.

82 Citrā sagt: "Rādhās rubinrote Zunge ist wie ein Löffel, der Kṛṣṇa die Konfektionen ihrer Lieder, Gedichte, geistreichen Worte und Scherze serviert!"

Ṭīkā: Wenn Rādhās Zunge schüchtern ihre Zähne bedeckt, bemerken das die Sakhīs und beschreiben ihre Herrlichkeiten in drei Ślokas.

Citrā sagt: "Ācchā! Warum hat sich Rādhās Zunge plötzlich gezeigt und dann versteckt? Gewiss, es ist ein rubinroter Servierlöffel. Denn Rādhās Zunge dient Kṛṣṇa mit ihrem Sangitāmṛta, Kavyamṛta, Vakyamṛta und Adharamṛta (nektarartiger Gesang, Poesie, Worte und Küsse). So wie ein Servierlöffel nach dem Servieren in die Süßigkeiten zurückgelegt wird, so verbirgt sich Rādhās Zunge in ihrem süßen Mund."

83 Tuṅgavidyā sagt: "Kṛṣṇa's Ruhm erscheint aus Rādhā's Mund wie ein neckisches Tanzmädchen! Ist ihre rote Schürze also Rādhās Zunge?"

84 Raṅgadevī sagt: "Als der Schöpfer sah, dass der Junge und das Mädchen von Śrī Kṛṣṇas Namen und Ruhm begierig waren, Jhulan auszuführen, machte er den Schwung von Rādhās Zunge und bedeckte sie mit einem purpurnen Tuch."

Ṭīkā: Raṅgadevī sagt: "Seht! Das junge Paar von Kṛṣṇas Namen und Ruhm schwingt immer auf Rādhās Zunge; manchmal gleiten sie sanft und manchmal schnell. Doch selbst wenn Rādhās Mund sich schließt, schwingt dieses mādhura Jhulan (Schaukeln) sanft hin und her!"

85 Sudevī ruft aus: "Rādhikā-Sundarīs Stimme ist reiner Nektar für Kṛṣṇa's Ohren, denn jede Silbe, die sie ausspricht, übertrifft die Wellen in einem Nektar-Ozean. So wie Rādhās Stimme von Lachen, Scherz und Witz erfüllt ist, können sogar die Kokilas und die Bienen das Singen lernen!"

86 Dann fügt Candramukhī hinzu: "Rādhās Stimme ist wie das Getränk, das Rasālā genannt wird - ihr Prema ist das Ghee, ihr Humor ist der Zucker, ihr Charme ist der Madhu, ihr Lächeln ist der Kampfer, und ihre hochmütige Eifersucht ist der schwarze Pfeffer. Wenn diese Zutaten zusammenkommen, genießt Kṛṣṇa höchstes Vergnügen!"

Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s