Viśākhā schlägt eine Belohnung für die Finderin der Flöte vor

Vaṁśī Haraṇa Līlā (Das Spiel, die Flöte zu stehlen)

वंशी हरण लीला

95 Nachdem Viśākhā Kṛṣṇas Herausforderung gehört hat, zieht sie Lalitā zurück und stellt sich vor Kṛṣṇa, um sanft einen Vorschlag zu machen:

96 "He Kṛṣṇa! Wenn jemand einen geliebten Gegenstand verliert, ist es am besten, wenn er sich an jemanden wendet, dessen Aufgabe ist, verlorene Dinge zu finden, wie ein Detektiv. Dann wirst du sicher Erfolg haben. Aber du wirst dein Ziel nicht erreichen, wenn du dich auf diese hässliche und aggressive Weise verhältst."

Ṭīkā: Gerade als die Situation aus dem Ruder zu laufen droht, leitet die kluge Viśākhā eine neue rasa-taraṅga - Welle der romantischen Geschmäcker ein. Sie handelt als Vermittlerin, zieht Lalitā zurück und hält Kṛṣṇa in Schach. Alles geschieht mit kühler Gelassenheit. "Sieh mal, Kṛṣṇa, du bist niemand, der rücksichtslos handelt; du bist der begabte und hochqualifizierte Vraja yuvarāja. Welchen Rat könnte ich dir wohl geben? Aber als freundlicher Wohltäter solltest du meinen Vorschlag in Betracht ziehen: Versuche es, dir einen Moment lang zu erinnern, wo du deinen Vaṁśī fallen gelassen hast. Vielleicht könntest du mit der Hilfe eines Detektivs dein Ziel erreichen."

97 Campakalatā kommentiert: "Oh Viśākhe! Wer würde sich dazu herablassen, Kṛṣṇas Detektiv zu werden? Gewiss, sie wären gierig nach einer hohen Entlohnung. Aber warum sollte Kṛṣṇa so viel ausgeben, um ein wertloses Stück Bambus zu bergen?"

98 Tungavidya antwortet: "Oh Campakalate! Du weißt nicht, was auf dem Spiel steht. Höre dir mein Urteil an: Diese Vaṁśī ist Kṛṣṇas Alles-in-allem (sarvasva-dhana). Was würde Kṛṣṇa also nicht als Gegenleistung dafür anbieten? Er würde ein Vermögen geben!

99 Aber versuche zu verstehen, was passieren wird. Wenn der Dieb durch den guten Rat des Detektivs geschnappt wird, wird Kṛṣṇa zuerst seine Flöte zurückfordern, aber die Belohnung des Detektivs wird aus dem persönlichen Besitz des Diebes geplündert werden. Das ist die übliche Politik!"

100 Viśākhā sagt: "O Kṛṣṇa-jī! Als Besitzer der Flöte, sag uns bitte, wie du den Dieb bestrafen und den Detektiv belohnen wirst? Ich bitte dich um dein eigenes Wohlergehen."

101 Kṛṣṇa antwortet: "Viśākhe! Wer auch immer meine Flöte wiederfindet, wird die Blumen- und Juwelengirlanden an meinem Körper, ein Stück Kara-marda-Frucht, sowie einen Magneten und viele andere Annehmlichkeiten erhalten."

Ṭīkā: Diese Worte haben alle eine doppelte Bedeutung. Hier sagt unser vidagdha Madhava, dass er das Mädchen, das Informationen liefert, die zur Verhaftung des Täters führen, umarmen, küssen, die Brüste streicheln und alle anderen Arten von ehelichem Vergnügen (surata-sukha) geben wird! Die Juwelen- und Blumengirlanden werden mit einer Umarmung überreicht. Das Wort Kara-marda bedeutet "mit den Händen reiben", und ein Magnet wird cumbaka-maṇi genannt, was "ein küssendes Juwel" bedeutet.

102 "Als Nächstes werde ich die Übeltäterin bestrafen, indem ich sie mit den Seilen meiner Umarmung fessle und sie zum nikuñja-Gefängnishaus begleite. Und wenn wir dort angekommen sind, werde ich ihr das Juwel ihrer Jugend aus ihren beiden Krügen rauben, nachdem ich alle ihre Kleider und ihren Schmuck konfisziert habe!"

103 Viśākhā antwortet: "Oh Gopendra-nandana! Dein Lohn und deine Strafe sind höchst angemessen. Da du nicht im Geringsten geizig bist, wirst du sicher deine Flöte zurückbekommen.

104 Aber nur Kundavalli weiß, wo deine Flöte ist. Das ist die Information, die ich gesammelt habe. So kannst du Kundalatā belohnen!"

Ṭīkā: Um Kṛṣṇas amüsante Wohltätigkeit und den Spott ihrer Sakhīs zu umgehen, übergibt Viśākhā Sundari die Belohnung an Kundalatā.

105 Dann Viśākhā neckt Kundavallī spielerisch: "Oh sakhi! Dein Glück ist in Erwartung! Sag deinem Cousin einfach, wo die Flöte ist, und hol dir deine Belohnung ab!"

106 Nachdem sie so gescherzt hat, flüstert Viśākhā etwas in Kundalatās Ohr, aber Rādhā versteht ihre Absicht und steckt die Flöte zurück zu Tulasī.