Rādhās Erscheinen

Mit tiefer Konzentration und Gelassenheit lässt Viśākhā ihre Stimme in ein Rāsa Sāgara eintauchen und wählt den Belāvalī Rāga. Aber als sich der Klang der Vīṇā mit ihrem Gesang vermischt, scheint es, dass der Rāga sie personifiziert. Sie singt.

dekho sakhī tarala taruṇī maṇi rasavatī rāi
rāsamaṇdala udaya korolo navīna śaśi
manmatha mana pāolo acetana dekhiya aṅga cchaṭā

Schau sakhī, die anmutig junge juwelengleiche und Liebe schmeckende Rādhā
erhebt sich wie ein neuer Mond auf der Tanzbühne.
Beim Anblick ihres leiblichen Glanzes fiel Amor in Ohnmacht.

Viśākhās Gesang hat erstaunliche Kraft. Sie hat das Talent, den Rāga persönlich zu manifestieren. Aber jetzt manifestiert die Beschreibung ihres Gesangs direkt Rādhā. Sie scheint vor uns zu tanzen! Doch während Viśākhā mit tiefer Versenkung weiter singt, bemerkt die Sādhaka Dāsī ein weiteres Wunder: ein goldener Glanz dringt in die Höhle ein, als ginge die Sonne auf!

Sie schaut über ihre Schulter und sieht, oh, tatsächlich steht Śrī Rādhikā dort und hört verzückt zu! Die Dāsī tippt Viśākhā auf die Schulter und ihr Gesang hört plötzlich auf. Sie schaut die Dāsī an, als sei sie überrascht:

"Was ist los, kannst du das Lied nicht mitsingen?", fragt sie.
"Doch, das kann ich", sagt die Dāsī, "aber schau, Svāminī-jī ist gekommen!"

Als das Lied aufhört, bricht auch Rādhās Verzückung ab. Sie lächelt und schaut Viśākhā an:
"Oh, sakhī Viśākhe!", sagt sie, "Ich kam in den Garten, um Blumen zu pflücken, aber als ich dein göttliches Lied hörte, konnte ich nicht widerstehen, ich ließ alles fallen, um hierher zu kommen."

Viśākhā bietet Rādhikā einen Sitzplatz an, aber sie umarmt sie liebevoll. Tränen fließen aus Śrīmatīs Augen, als Sie sagt: "Dein Lied erinnerte Mich an den besonderen Rāsa (Tanz), den ich mit Śyāmacānd hatte, aber oh sakhī, wie viele Kalpas werde ich noch auf diese Gelegenheit warten müssen?"

Viśākhā: Hast du das vergessen?
Rādhā: Was vergessen?
Viśākhā: Heute ist mein Geburtstag.
Rādhā: Oh, das stimmt, und das ist auch mein Geburtstag!
Viśākhā: Kannst du dich nicht an dein Versprechen erinnern?
Rādhā: Welches Versprechen?
Viśākhā: Du sagtest Lalitā und deinen liebsten Sakhīs: "Ich werde in der Nacht eurer Geburtstage zu euren Kuñjas kommen, um mit Śyāmasundara Rāsa zu feiern.
Rādhā: Oh āha-rey! Das ist richtig! Und heute Nacht bist du an der Reihe!
Viśākhā: Ja, deshalb üben wir ja auch.

(Während das Gespräch weitergeht, bemerkt die Sādhaka Mañjarī, dass Vṛndā mit vielen Sevā-Dāsīs angekommen ist. Ohne ein Wort zu sagen, schmücken sie die Höhle üppig mit duftenden Blumen. "Warum tun sie das?", fragt sie sich.)

Rādhā: Oh Viśākhe, wenn ich an die Pracht des Rāsa denke, tanzt mein Herz und mein Körper und meine Sinne folgen! Gerade jetzt kommt mir ein Lied in den Sinn, kannst du dieses heute Abend singen? 

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