Strophe 42-52 Mukhara früh am Morgen in Javat

 42 Nachdem sie früh aufgestanden ist, kommt Radharanis Großmutter, Mukhara, eifrig ins Dorf Javat. Als sie sich Radhas Schlafzimmer nähert, scheint es, als ob Nektar aus einer Wolke von vatsalya-Zuneigung strömt!

Tika: Mukhara ist die Mutter von Kirtida. Radha ist ihr lieber als eine Million Leben, und so kommt sie jeden Morgen von zu Hause, um sie in Javat zu sehen. Radharani verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Mukharas Haus und erreichte dort ihre Pubertät. Noch heute existiert der Ort im Vraja Mandal und wird Mukharai genannt.

43 Jatila ist hart und schlecht gelaunt, doch sie ist immer darauf bedacht, das Vermögen und den Reichtum ihres Sohnes wachsen zu sehen. Als sie also Mukhara herankommen sieht, heißt Jatila sie herzlich willkommen:

44 "Oh Gelehrte! Nach meinem Bauma (eine liebevolle Anrede an die Schwiegertochter. (Sanskrit = vadhū)) badet und sich anzieht, bitte ich sie, die Surya-Puja zu vollziehen, damit die Nachkommenschaft, die Lebensspanne und der Reichtum meines Sohnes bis hin zu Millionen von Kühen gedeihen können!

45-46 Einmal fragte ich Paurnamasi Devi, wie ich den Reichtum meines Sohnes vermehren könnte. Sie antwortete: 'Oh Jatila, missachte niemals die Bitte von Vrajeshwari Yashoda; aber auf der anderen Seite, höre nicht auf das Geschwätz der unwissenden Leute.' Deshalb, oh heiliger Mukhara, bitte segne meinen Bauma, damit mein Sohn reich und wohlhabend wird!"

Tika: Da sie sich Radha-Krishnas Glück wünscht, instruiert Paurnamasi Jatila auf Umwegen, damit sie Radhas Kochen im Haus von Mutter Yashoda nicht einschränkt.

47 Als nächstes ruft Jatila Radhika: "Oh Bauma, steh schnell auf und führe die Vastu-Puja durch, nimm dein Bad und mach dich bereit für die Surya-Puja!"

Tika: Die Vastu puja ist die kurze Hausverehrung, die nach dem Aufstehen durchgeführt wird. Dann, nachdem sie ein reinigendes Morgenbad genommen hat, bereitet sich Radha auf die Haupt-Puja vor, die sie dem Surya Devata am Surya Kund darbringen wird. Diese murti ist unter den Vrajavasis als jāgarūka (Erwacher) und als vara-dātā, Spender von Segnungen, bekannt. Aus diesem Grund schickt Jatila täglich Radha zu Surya Kund, um Abhimanyu zu unterstützen. Auf dem Weg dorthin badet Radha jedoch in Shyama Kund und trifft Krishna in ihrem eigenen Kund, um zahlreiche Mittagsvergnügungen zu genießen.

48 Als Mukhara Radhas Schlafzimmer betritt, beginnt sie zu plappern: "Wie erstaunlich! Obwohl der Morgen gekommen ist, schläft meine natni ("Enkelin" (Sanskrit = naptrī)) noch!"

49 Dann ruft sie Radharani liebevoll zu: "Oh Kind! Steh auf, steh auf! Hey Unschuldige! Heute ist Sonntag, hast du das vergessen? Nimm schnell dein Bad und sammle alle deine Puja-Utensilien ein."

Tika: Der Sonntag, als Tag der Sonne, ist die beste Zeit für die Surya-Puja, denn dann ist Surya Deva besonders gnädig. Bemerkenswert an Mukharas Aussage "Heute ist Sonntag" ist, dass sich die Govinda-lilamrita lediglich auf das konzentriert, was an diesem speziellen Sonntag geschieht. Was am Montag, Dienstag oder an anderen Tage geschieht, wird nicht erwähnt. Wenn man dies bedenkt, kann man anfangen zu verstehen wie Sri Govindas Ashta-kala-lilas grenzenlos sind.

50 Als sie Mukharas Stimme hört, wacht Vishakha sofort auf. Obwohl sie selbst noch müde ist, erhebt sie sich nervös und ruft Srimati: "Oh sakhi, steh auf, steh auf!"

Tika: Nach dem Nishanta lila kehren die sakhis in ihre Häuser zurück. Dennoch bleibt immer jemand zurück, um Srimati im Falle von Schwierigkeiten zu beschützen. Heute wurde Vishakha ausgewählt. Als sie vor Radhas Tür saß, hatte sie allerdings gedöst.

51 Die unschuldige Radha schläft wie ein Schwan, der auf den Wellen des Sees ruht. Obwohl sie Mukhara, Jatila und Vishakha-Srimati hört, versucht sie immer wieder aufzustehen, doch aufgrund der Müdigkeit von Rati-keli fällt sie wieder in den Schlummer zurück!

Tika: So wie ein Schwan auf und ab wippt, während er auf den Wellen eines Sees ruht, bewegt Kanaka-hamsini (goldener Schwan) Rai anmutig ihren müden Körper, wenn sie die wellenartigen Stimmen von Mukhara, Jatila und Vishakha hört.

52 Diese Gelegenheit sehend, tritt Rati Manjari vor und umklammert Sri Radhikas zwei Lotosfüße!

Tika: Sri Rati wird von Srimati Radharani liebevoll Tulasi genannt, doch manchmal wird sie auch Bhanumati Manjari genannt. Ihr Alter ist dreizehn Jahre und zwei Monate. Sie trägt ein tiefblaues mit goldenen Sterngruppen verziertes Kleid; und ihr körperlicher Teint ähnelt Blitzen. Im Gaura lila sie erscheint sie als Sri Raghunath das Babaji.


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