Wer steigt im Himmel an MB 3.181

Yudhishthira: Was ist lobenswerter: Ehrlichkeit oder Almosen geben? Sag mir auch, oh Schlange, was wichtiger ist: Freundschaft oder Friedfertigkeit.
Schlange: Dies alles bringt relativen Verdienst, welcher vom objektiven Nutzen abhängt.
Manchmal ist die Wahrheit lobenswerter als Taten der Nächstenliebe,
manchmal sind Almosen empfehlenswerter als die wahrhafte Rede.
So ist es auch mit der Enthaltung, anderen Leides anzutun, und mit freundlicher Rede, oh mächtiger König der Erde.
Mal ist dieses wichtiger, mal das andere. Das kommt auf die Wirkung an. Hast du noch mehr Fragen? Sprich sie alle aus, ich werde dich belehren.
Yudhishthira: Sag mir, oh Schlange, wie kann man den Aufstieg der unkörperlichen Wesen in den Himmel begreifen, ihre sinnliche Wahrnehmung und ihre Freuden an den zwangsläufigen Früchten ihrer Taten?
Schlange:
Durch eigene Taten erlangen die Menschen die Bedingungen für die drei möglichen Geburten

  • als menschliche Existenz,
  • als himmlisches Leben oder
  • als Existenz in einem niederen, tierischen Bereich.

Die Menschen,

  • welche nicht faul sind,
  • niemanden verletzen,
  • milde Güte und andere Tugenden üben,

gehen, nachdem sie die Welt der Menschen verlassen haben, in den Himmel ein.
Handeln sie jedoch dem entgegen, werden sie erneut als Menschen oder Tiere wiedergeboren.
Speziell betont wird, dass der Mensch,

  • welcher der Wut und der Lust frönt und
  • sich der Habgier und Böswilligkeit hingibt,

von seinem menschlichen Status abfällt und als Tier wiedergeboren wird.
Und die Tiere sind bestimmt, irgendwann wieder in den menschlichen Status zu gelangen,

  • wobei Kühe, Pferde und noch einige andere Tiere sogar in den göttlichen Status kommen können.

Nun mein Sohn, so erntet das fühlende Wesen die Früchte seiner Taten und wandert (als Seele) durch diese Zustände (hin und her).
Die Zweifachgeborenen und Weisen jedoch lassen ihre Seele im ewigwährenden Höchsten Seele ruhen.
Wogegen die Seele die am Körperlichen haftet

  • eine Geburt nach der anderen durchwandert,
  • die Früchte seiner eigenen Taten erntet
  • und in den Ketten des Schicksals verstrickt ist.

Doch wer den eigenen Taten nicht mehr anhängt, ist sich des unveränderlichen Schicksals aller geborenen Wesen bewusst. 

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