Stavāvalī und die Meditation über das Medaillon

Sādhaka dāsī: Hast du Rūpa um eine Erklärung gebeten?

Rādhā: Ja, das tat ich, und sie antwortete: "Oh Svāminī, unsere Kanaka-Haṁsinī wird durch den blauen Lotus genährt, und ohne die Nīla-Kamala kann sie nicht überleben. So versorgen wir ihre Bedürfnisse."

(Rādhā hält inne, aber beim Nachdenken über Rūpas Gefühl kommen der Sādhaka-dāsī Tränen in die Augen.")

Hey dāsī, während ich an den heutigen Rāsa denke, ist mein Gedenken flüchtig! Viśakhās Kuñja wird sicherlich einen wunderbaren Rahmen bieten, aber kannst du eine Sache tun?

Sādhaka dāsī: Sicher werde ich alles tun, was du willst.
Rādhā: Hey dāsī, das neue Lied, das Viśakhā gesungen hat, war fabelhaft; wenn du es heute Abend singen kannst, wird meine Freude grenzenlos sein!
Sādhaka dāsī: Rāi-Kiśorī, ich bin nur ein Neuling, und es gibt so viele Sakhīs, die...
Rādhā: Nā, nā! Ich habe deinen Gesang gehört, und ich denke, er ist großartig!
Sādhaka dāsī: Aber wie kann ich ...

Rādhā: Schau, wenn du dieses Lied singst, wenn Śyāmasundara mich umarmt, werde ich dich nie vergessen!
Sādhaka dāsī: Nur durch deine Gnade ist das möglich.
Rādhā: Ja, ja, nimm meinen Segen, und wenn du es richtig machst, werde ich dir dieses Medaillon überreichen.
Sādhaka dāsī: Oh Svāmini, bitte segne mich, damit ich dich immer zufriedenstellen kann. Ich wünsche mir nichts anderes.

(Als die Sādhaka Dāsī über Rādhās Karuṅāmṛta nachdenkt und ihre Hoffnungen auf sich ruhen fühlt, nimmt sie die Herausforderung an.)

Dies ist ein Beispiel für Svarasikī Bhajana. Wenn der Rāgānuga Sādhaka über die Beschreibungen in den Büchern der Gosvāmīs meditiert,

stellt er sich seine Mañjarī-Form - Svarūpa - vor, die ihm vom guru (guru datta) gegeben wurde - guru datta mañjarī svarūpa,
und betritt geistig die līlā, um Mānasā Sevā auszuführen.

Śrīman Mahāprabhu lehrt Sich in Caitanya Caritāmṛta (2.8.229)

siddha-dehe cinti' kare tāhāṅi sevana
sakhī-bhāve pāya rādhā-kṛṣṇera caraṇa

Stelle dir den vollkommenen Körper vor und verrichte dort (im spirituellen Vrindavan) Dienst
in der Stimmung einer Freundin (von Rādhā), und du wirst die Füße von Rādhā-Kṛṣṇa erreichen.

Govinda Līlāmṛta ist für solche Sādhanā gedacht, und die Gosvāmis selbst haben in Vilāpa Kusmāñjali, Rādhā Rāsa Sudhānidhi ein Beispiel dafür gegeben, wie man sie ausführt.

Manchmal kann ein śloka allein Inspiration für stundenlange Mānasī Sevā liefern. Das vorige Spiel hat sich aus der Meditation über Śrī Raghunātha dāsa Gosvāmīs Gebet in Stavāvalī ergeben:

kuhū kaṇṭhī kaṇṭhād api kamana-kaṇṭhī mayi punar
viśākhā gānasyāpi ca rucira śikṣāṁ praṇayatu
yathhaṁ tenaitad yuva yugalam ullāsya sa-gaṇāl
labhe rāse tasmān maṇi padaka hārān iha muhuḥ (5)

"Ich bete, dass Viśākhā, deren Stimme süßer ist als die des Kokilas,
mich die Kunst des schönen Gesangs lehren wird, mit der
ich das jugendliche Paar und ihre Freundinnen beim Rāsa-Tanz erfreuen kann
und ich werde von ihnen immer goldene, mit Juwelen besetzte Medaillons als Belohnung erhalten."

Schließlich sagt Śrī Raghunātha:

priya saro girīndrau tat prekṣā lalita rati-datve smara manaḥ

"O Geist! Erinnere dich an meinen geliebten Rādhākuṇḍa und Giri-Govardhana
als die Spender des darśana von und der lieblichen Anziehung zu Rādhā-Kṛṣṇa!"