44-59 Krishna verlässt die Brajavasis

Strophe 44
Krishna lässt die Kühe vor sich und geht in den Wald, während ihm alle Vrajavasis mit ihren Köpfen folgen. Aber als Krishna zurückblickt und sieht, dass seine Mutter und sein Vater immer noch mit den anderen folgen, bleibt er wieder stehen.
Strophe 45-46
"Oh Mutter! Du solltest uns nicht mehr folgen. Bitte kehre nach Hause zurück, mache etwas Rasala und schicke es uns.
Oh Pita! Unser Schläger ist zerbrochen; kannst Du nach Hause gehen und schnell fünf oder sechs neue machen, damit unser Ballspiel weitergehen kann?

Strophe 47-49
Oh Mata! Schau nur nach vorne! Obwohl die Kühe sehr hungrig und durstig sind, warten sie mit dem Kopf zu uns gebeugt!"
Sri Nandarani ruft aus: "Oh Kind! Ich werde dir deine Lieblingsspeisen schicken. Aber bitte iss sie zur Mittagszeit und komm am Nachmittag schnell zurück."

Krishna antwortet: "Oh Mata! Wenn ich höre, dass du ordentlich isst und glücklich zu Hause beschäftigt bist, dann werde ich rechtzeitig zurückkehren. Wenn nicht, werde ich es nicht tun!

"Rasa-tarangini Tika":
Das besondere Merkmal von Vraja-Prema ist, dass die Vrajavasis ihr eigenes Glück oder ihre eigene Not völlig vergessen, um Krishna glücklich zu sehen. Als Ramachandra in den Wald ging, starb sein Vater, Dasharath, an dem Schmerz über die Trennung von Raam. Aber im Vraja lila, wenn Krishna abreist, um in Mathura oder Dvaraka zu residieren, ertragen seine Mutter und sein Vater unglaublichen Schmerz und Kummer, weil sie überlegen: "Wenn unser Kumar nilamani nach Vraja zurückkehrt und seine Mutter und seinen Vater tot vorfindet, wird er zweifellos leiden! Hey! Zu wem wird er dann sagen: 'Oh Mata! Oh Pita! Gib mir dies, oder gib mir das?' Und wer wird seinen Unfug dulden? Hey! Wer außer uns wird sich um sein Glück oder seinen Unbehagen kümmern? Wer wird seinen Stolz beschützen? Und wer wird sein schmutziges Gesicht waschen?"

Um dieses bedingungslose Prema wiederzubeleben, schickt Krishna seine Eltern geschickt zurück mit dem Auftrag, Rasala zu machen und neue Ballschläger zu besorgen. Dann warnt er sie, um sie zu schützen: "Seht, wenn ihr nicht auf euch aufpasst, werde ich nicht zurückkehren!"

Strophe 50
Als Nanda und Yashoda diese Worte von Krishna hören, küssen sie wiederholt sein Gesicht, umarmen ihn und schauen ihn mit verzweifelten Augen an! Mit Geist, Körper und Worten wünschen sie nur sein Wohlergehen, und so baden Yashodas Muttermilch und Nandas Tränen ihren Sohn!

Strophe 51
Währenddessen verbrennen Sri Radhika und ihre Sakhis in den sengenden Sonnenstrahlen von Krishna viraha (Trennung)! So erlöst Krishna sie mit der kühlenden Welle seines Seitenblicks. Die Gopīs wiederum saugen Krishnas körperliche Süße durch das Vakuum ihrer Lotosaugen auf!

Strophe 52
Deshalb empfindet Sri Nanda-nandan beim Betreten des Waldes Mitleid mit der Notlage der Vrajavasi, obwohl er begierig ist, van-vihar mit den Sakhas zu genießen.

Strophe 53-54
Wenn die Vrajavasis Krishnas mohan-rup betrachten, verschmelzen ihre Sinne mit ihren Augen in Darshan-anand. Doch als Krishna aus ihrem Blickfeld verschwindet, werden sie gelähmt und überlegen:
"Wir sind bewegliche Wesen, aber jetzt ist das Glück der unbeweglichen Wesen (wie die Bäume) größer, denn sie werden Krishnas Darshan genießen! So denkend, werden die Vrajavasis betäubt wie die Bäume!

Strophe 55-56
Beim Anblick von Vraja-jivan (dem Leben von Vraja), der mit seiner Goṣṭha Yatra abreist, werden die Gopīs blass wie ein ausgetrockneter Fluss im Sommer! So verschlingt der Fischer-König-Vogel von Krishnas Augenbrauen ihre Fische-ähnliche Vitalität! Aho! Die Augen der Gopīs schweben wie Bienen aus ihren Lotusgesichtern, doch der Schwan ihres Lebens bleibt im Schlamm von Krishnas Viraha stecken!

Obwohl die Männer und Frauen von Vrajabhumi völlig demoralisiert sind, schaffen sie es doch irgendwie, Nanda und Yashoda abzuholen, die im Koma von Krishnas Abtrennung liegen. So kehren alle nach Hause zurück.

Strophe 57-59
Nachdem sie die Ohnmacht der Yutheshwaris miterlebt haben, eskortieren ihre Sakhis sie vorsichtig nach Hause, so wie eine Puppe mechanisch eine andere bewegt! Obwohl herzzerreißend, schafft es Kundalata irgendwie, die Sakhis, die zusammen mit Rādha in Ohnmacht gefallen sind, zu erwecken, dann begleitet sie alle zurück nach Hause.

Tika:
Krishnaa-bhavanamrita fügt hinzu: Als Lalita Vrishabhanu-nandini bewusstlos liegen sieht, wendet sie sich an Murccha Devi, die Göttin der Ohnmacht: "Oh unglückselige Murccha Devi! Warum hast du unsere glückverheißende priya sakhi Rai berührt? Wenn du dein eigenes Wohlergehen wünschst, dann verlasse diesen Ort sofort!" War es also aus Furcht vor Lalitas Zorn, dass Murccha abreiste?

Man könnte fragen: "Warum hat Lalita Murcchana weggejagt? Schließlich lindert die Ohnmacht den Schmerz der Trennung." Die Antwort ist, dass, obwohl Caitana, der Zustand des Wachseins, für Radhika zum Ort des Leidens sein sollte, sind die Sakhis nicht wütend auf sie, während sie auf Murccha wütend werden. Kann jemand den unvorstellbaren Einfluss von Prema vollständig erklären? (Kṛṣṇa-bhāvanāmṛta 8.4-5)

Der Punkt ist, dass selbst im Schmerz der Trennung man erlebt eine Ekstase der Liebe die also herrlicher ist als ein unbewusster Zustand. Dies ist die unvorstellbare Qualität der göttlichen Liebe, die die Sakhis und Mañjarīs erfahren. Deshalb dienen sie Rādhārāṇī entsprechend. Sanātan Bābājī sagt,

tathāpi sambhoga-sukhād api stutaḥ
sa ko'pi nirvācyatamo manoramaḥ
pramoda-rāśiḥ pariṇāmato dhruvaṃ
tatra sphuret tad-rasikaika-vedyaḥ

So werden die Gefühle der Trennung noch mehr gepriesen als die Freude der Zusammensein. Darin liegt eine unbeschreiblich wunderbare Qualität, die sich letztlich in einen Berg der Freude verwandelt. Sie kann nur von denjenigen wirklich verstanden werden, die die Rasika von Prema (Schmecker der Spirituellen Liebe) sind. (BṛIhad-bhāgavatāmṛta 1.7.126).

Strophe 59
Mit ihrem von Krishna gestohlenen Geist funktionieren die sinnlosen Körper der Vrajavasis nur aus Gewohnheit. So verhalten sie sich wie befreite Seelen!

Tika: Die Krishna-bhavanamrita fügt hinzu: Als Govinda den Wald betritt, denkt Er: "Diejenigen, die mich lieben, empfinden bei meiner Trennung immer Schmerz, deshalb werde ich ihren Geist mit mir nehmen!"

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